Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.
Aktuelle Themen
Neue Textbeiträge
Jörg Hilse: Werwolf
Es hauste ein Werwolfim Stadtwald bei Nied.den drückte der Weltschmerzganz schwer aufs Gemüt.Laut Heulen bei Mondschein wurd ihm zur QualSein Rudelchef meinteer wär nicht mehr normal .Und Hausarzt Dr. Wolfssohnsprach, Ab ins Spital. Drin lernte der Werwolfum zu genesen,Statt immer Netflix zu glotzenviel mehr zu lesen.Und er entdeckte, man weiß nicht mehr wie,Heinz Erhardts Gedichte als Lachtherapie.Die Wirkung der Verse war kaum zu fassen.Schnell wurde der Werwolf wieder entlassen. Das Rudel staunte, Du bist ja fröhlich wie nie.Wie hieß denn die Wundertherapie?Und unser Werwolf grinste ganz breit.Das war kein Wunder, bloß Achtsamkeit.
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Carsten Stephan: Eichendorff auf Abwegen
Wenn Blüten stille träumenIm sanften Mondenschein,Kann ich nicht länger säumen,Ich wetz das Messerlein. Im Lenze muss ich reisenWohl jede Nacht aufs Neu.Manch Lieb lauscht meinen Weisen,Noch jede blieb mir treu. Des Tages Sorgen schwinden,Von Nachtigallen schallt’s.Beglückt schneid ich in RindenUnd in den zarten Hals. Durch sternbeglänzte AuenZum steilen Fels hinan!Von drunten Äuglein schauenMich endlich selig an. Wird sich Aurora heben,Summt goldengrün es just.So pflanzt der Frühling LebenIn jede müde Brust.
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Philip Krömer: Gute Zeiten für Baba Jaga
Freitagabend, wenn andere noch im Berufsverkehr feststecken, stapft ihr Haus, unbehelligt von Ampeln und Staus, querfeldein bergan. Auf meterhohen Hühnerbeinen ist es unterwegs. Baba Jaga, die Hexe, wohnt hinten im Meilwald, weil die Bäume da so schön hoch wachsen, dass der Giebel ihres Hauses nie über die Wipfel spitzt, selbst wenn es aufrecht steht. Und weil es zwischen den Stämmen immer dämmert.Dort im Halbdunkel geht ihr bisweilen ein unvorsichtiger Spaziergänger in die Falle. Der landet im Kochtopf, sie ist eine Hexe, was kann sie dafür? Seit sie in der Walpurgisnacht mit dem Leibhaftigen Unzucht trieb (Hand aufs Herz, ein schöner...
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ChatGPT feat. Ned F. McCowski: Reisen
Es war eine kalte Dezembernacht und das kleine Städtchen war voller Menschen, die sich auf dem Wintermarkt tummelten. Doch etwas war anders in dieser Nacht. Unheimliche Geräusche ertönten aus den dunklen Ecken und seltsame Schatten huschten über die Straßen. Die Menschen spürten die Präsenz der Monster, die sich in der Dunkelheit versteckten, aber niemand sprach darüber. Sie gingen einfach weiter, als wäre nichts geschehen. Unter den Menschen waren auch drei Freunde, die beschlossen hatten, einen Weihnachtsspaziergang zu machen und sich auf dem Markt eine Feuerzangenbowle zu gönnen. Doch sie ahnten nicht, dass sie in große Gefahr geraten waren. Als sie...
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Jeanette Hecker: Abgefahren
So bescheiden wie Freddy von „Queen“ einst im Lied „bicycle race“ schrieb: „Ich möchte nicht der Präsident der Vereinigten Staaten werden, sondern nur mein Rad besteigen“, sogleich erging es mir.Kein Geld der Welt, kein Mann oder Traumjob hätten mich länger im schönen Frankenland halten können.Zwar habe ich mich gerade erst wieder frisch von ihm einsaugen lassen, doch reichte es mir auch schon wieder!Ich kam von einer achtmonatigen Reise zurück- einmal um den Globus. Als junge, neugierige, aber klar auch - naive Frau - war ich offen gegenüber den Gefahren, die die Welt so birgt.Ganz klassisch mit dem Rucksack auf dem...
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Claus Caraut: Reisen
Auf unsrer Erden Pfadeich dereinst mich begabe,den Kompass fest im Augeund in der Hand den Stabe,im Herzen Gottes Gnade. Nach kurzer Strecke deuchteder Berg wie ein Gesichte.Bald hatt ich mich besonne:wer wär es, wenn Gott nichte,der derart gülden leuchte? Am Gipfel ich verharreund sende meine Blickegen Süden und der Ferneund unerhofftem Glücke.BÄM: da verreckt die Karre.
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blumenleere: salt of the earth
wer reist, verliere, gluecklicherweise, bisweilen einen teil der uns ueber jahrzehnte in den ueblichen verdummungsanstalten eingeblaeuten dressuren, insofern die bereitschaft vorliegt, sich auf die konventionen der fremde einzulassen bis, gar, sie, bedingt, hinreichend zu internalisieren. die theory of mind trifft empathie; sich in andere hineinversetzen koennen, um ihre perspektive nachzuvollziehen, sei das weitaus geringere, das groeszere, tatsaechlich mitzufuehlen. ja, irgendwo dort, wo die einheimischen speisen, vielleicht auch ausgelassen oder ritualisiert spielen – = feiern –, finden sich immer mal nischen, zu partizipieren, immersiv in den ereignissen aufzugehen & ein dasselbe geringfuegig modifizierendes moment eines uns theoretisch unbekannten systems zu werden,...
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David Telgin: Blickwinkel
Ich reisenach innen Ich reisenach außen Ich reiseund bin Nicht mehrder ich war Mein Blickwinkelist jetztein anderer.
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David Telgin: Unterwegs
Ich breche aufIch reise… Ich willüber Grenzen gehen Ich willetwas anderes sehen Ich willankommen Und wiederunterwegs sein Auf den Straßendes Glücks Unterleuchtenden Sternen.
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ChatGPT feat. Ned F. McCowski: Reisen
Ich bin schon aufgeregt, von meiner letzten Reise zu erzählen. Also, ich war auf einer Insel, die so abgelegen war, dass ich mich gefragt habe, ob ich überhaupt noch auf der Karte war. Aber bevor ich weiter erzähle, sollte ich erwähnen, dass ich ein großer Fan von Feuerzangenbowle bin. Ich denke, es ist das perfekte Getränk für kalte Nächte und es bringt einen in die richtige Stimmung für die Feiertage. Also, während meines Aufenthalts auf der Insel habe ich beschlossen, den örtlichen Wintermarkt zu besuchen und schaute mich nach Feuerzangenbowle um. Ich fand einen Stand, der das Getränk anbot und...
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Dani L. Yrik: Ängstlich am Meer
Die letzten Jahre stecken nochin meinem Körperwie Pfeile ragen sie herausvorne Federnhinten Spitzeund die Angst tropft nach wie voraus mirin kleinen Bächentränkt das Holztrocknetohne zu verschwindenrote Spuren liegen daund ich sagAngst habenkann ich auch hierda muss ich nicht ans Meeraber sie hat rechtängstlich am Meerist immer nocham Meer
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Katrin Rauch: Nichts als die Wahrheit, schönes Fräulein
Es hatte zu dämmern begonnen und im Fenster des Tankstellengeschäfts sprang die Leuchtreklame an. In lauten, fast aggressiv blinkenden Farben stand OPEN im Fenster und warf zarte Schatten auf den Asphalt vor einer jungen Frau. Ihre Umrisse und die ihres Rucksacks zwinkerten ihr nun entgegen, während die Abendsonne den Zapfsäulen und dem Dach darüber einen goldenen Schleier überwarf, der die ganze Szenerie merkwürdig elegant erscheinen ließ. Ein paar Meter entfernt saß ein sichtlich betrunkener Mann auf einem der verwitterten Plastikstühle und murmelte in variierender Lautstärke diffuse Dinge vor sich hin. Die Frau biss unterdessen über die Worte des Herren leicht...
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Andreas M. Lugauer: Wahrsagekarten
Auf die Webseite einer Kartenlegerin bin ich geraten. Wie, das vermag ich nicht zu sagen: ob mich Engel dorthin geführt haben oder mein Krafttier oder eine Wasserader, gleichviel. Freilich aber lese ich mir den Internetauftritt durch. Er enthält nichts, was mich als Gaudibesucher der Messe »Spiritualität und Heilen 2019« befremden könnte. Dort war u. a. ein »Feinstoffchirurg« zu Werke, der live eine Frau von ihrem ewigwährenden Kopfschmerz »heilte« – ausschließlich mit feinstofflichen Mitteln, was bedeutet, dass er bedeutungsschwanger vor ihrem Gesicht herumgefächelt und so an ihren Feinstoffen operiert hat. Natürlich hielt auch ein Typ mit »schützenden« Pappschachteln gegen allerhand schädliche...
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Jörg Hilse: Mecklenburger Esoterik
Spiritualität,dat is man schön!Secht sich der Fiete.Sieht ne Buddel Korn da stehn,nimmt drei vier Schluckund fühlt sich schnell,man so richtig spirituell. Doch Fietes Frau sofort, die Ruth,die schimpt wenn Fiete supen tut.Se keift und zetert ganz gehörig,dat Fietes Hang zur Esoterik,stets abrupt endet.Wie, genau!Durch Einspruch seiner Ehefrau. Drum, Männer von Meck-Pomm bis Bayernachtet bitte stets beim Feiern,dat mit dem Alkohol,dat bleibt im Rahmen!Fürs Yin und Yangmit Herzensdamen.
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Michael Schmidt: Wuiser und die Esoterik
"Also, ich find, wenn Steine ungesund wären, dann dürften sie auch gar nicht verkauft werden. Allein schon wegen der EU. Die hätt ja das Steineverkaufen dann schon längst verboten. Aber im Gegenteil: Wo man hinschaut, verkaufen sich Steine wie die warmen Semmeln. In den Geschäften und im Internet drin. Die wissen schon gar nicht mehr, wo sie alle die Steine hernehmen sollen, um die sie angefragt werden. Letztes Mal steh ich auch wieder neben so einer: Ja, sie nimmt den hier für den Rücken, den da gegen die Falten und die zwei da noch für die Motivation. Am gefragtesten aber...
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NedGPT: Feuerzangenbowle und Esoterik
Es war eine kalte Winternacht und ich traf mich mit meinen Kommilitonen zu einem kleinen Weihnachtsspaziergang. Wir kamen auf den Wintermarkt und dort gab es Feuerzangenbowle. "Feuer - Zangen - Bowle", flüsterte ich andächtig, als ich den dampfenden Becher in meinen Händen hielt. Ich hatte die Feuerzangenbowle noch nie zuvor probiert und war begeistert von ihrem süßen, warmen Geschmack. Wir tranken Runde für Runde und ich fand mich plötzlich in einem tiefen Gespräch über Esoterik mit meinen verbliebenen Freunden wieder. Wir philosophierten über die Energie des Universums und wie wir uns in sie hineinversetzen können, als ich plötzlich bemerkte, dass...
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David Telgin: E.so.(terik) – Shop
Das Orakelfür den Blick in die Zukunft Das Pendel für den Weg Die Klangschalenfür die Harmonie Und die Kartenfür das Glück Esoterikdie hilft (?) Und die Kasse klingelt.
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LERM mit E: Komma
Auf dem Wege seh ich neidisch auf die Sterne,Deren Bahn ist klar von Anbeginn…Wie die Sterne wüßte ich auch ganz gerneMein Woher und lieber noch mein Wohin. Und jetzt erwartet mich mein siebzehntes Date…Is’ schon wieder so ein Abend, dessen Glück in’ Sternen steht… (oh, oh, oh, ooooh!) ||: Punkt, Punkt, Komma,(Komma, Komma, Komma)Komma rein!Sei willkomm’ in meiner(meiner, meiner)Einsamkeit! :|| Trinken, quatschen, ich weiß gar nicht, worüber.Nichts von dem erscheint mir noch real.Gott, wie albern. Nur hat Gott grade Fieber.Doch wir tun als wär das alles normal. Ich buchstabier mein’ Namen zum siebzehnten mal -Nee, ich glaub nich, dass er...
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blumenleere: stabilität
immer wieder nieder, mit dieser buerokratie!, steht auch im letzten, eher uebergangsweise konzipierten quasi noterlass; ja, ueber zweihundert dicht bedruckte seiten, die buchstaben gleich emsig arbeitenden ameisen, & siebenhundertsiebundzwanzig aufeinander verweisende paragraphen sprechen eindeutig eine juristisch ausgesprochen versierte, maechtige sprache, wenngleich keine klare, da zum besseren verstaendnis etliche nachschlagewerke vonnoeten seien – o, du liest doch da nicht gar etwa kritik …? stellt sich halt blosz die frage, wohin wenden, mit einem entsprechend ausgefuellten antrag beziehungsweise woher, nur, kriegt man seinen fuers weitere prozedere dringend erforderlichen bescheid, naemlich tatsaechlich wirklich ausdruecklich berechtigt zu sein, die notwendigen formulare zu verlangen, um...
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