Als Kurt Cobain 1994 den Stab im Staffellauf des Lebens weiterreichte, stieg die Einwohnerzahl eines kleinen Allgäuer Dorfs von circa 83 auf circa 84 Menschen. Dort, mit Löwenzahnfeldern in den Ohren und Kuhglocken zwischen den Zehen, wuchs Lisa Neher auf – wohlbehütet wie das Smartphone einer Vierzehnjährigen. Orte wie dieser, die vom öffentlichen Verkehrsmittel namens Bus nur zwei mal wochentäglich angesteuert werden (7:00 Uhr früh und 13:30 Uhr mittags), fördern die Kreativität und außerdem das Interesse für Literatur und Musik ungemein. Zumindest bei L.N. – also zog sie 2014 nach Nürnberg, um Kommunikationsdesign zu studieren, im Musikverein tätig zu sein und Bücher in der Buchhandlung Jakob an die richtigen Menschen zu verteilen.