Zu viele Stufen
Zu wenig Luft
Vielleicht
beim nächsten Mal.
Das Magazin für Eigenart
Zu viele Stufen
Zu wenig Luft
Vielleicht
beim nächsten Mal.
Wer Münzen
in den Trevi-Brunnen wirft
Der kommt
wieder nach Rom
Um sein Glück
zu finden
sagt
die Legende
ca. 3000 Euro
pro Tag
Die fast
jeden Morgen
Aus dem Brunnen
gefischt werden
Und die Stadtkasse
freut sich
Wenn du
wiederkommst.
die Rahmenhandlung deiner
Sichtverschiebung ist ein
Drama in drei Akten
als man den Gang
hinunterging herrschte
Totenstille in den Alkoven
flatterten die Bettlaken
wie totgeglaubte
Schmetterlingsflügel in denen
sich der Schlafende selbst
in einem Kokon der Leiden
wälzte
die Stadt ist ausgekocht
und schiebt sich blaukehlig
in den Mittelpunkt eines
Rasters der die optische Valenz
in den Bandlücken bis
zum äußersten treibt
in jedem Stockwerk
herrscht bereits absoluter
Nullpunkt…
Ein Kurzvers, frei nach: Regeldrama
Vorhang auf
die Erste
sollte es vielleicht
nicht sein
dann aber
die Zweite…
Applaus, es wird wärmer
in Akt Nr. 3
du hast die Rede
übernommen
und schau diesen
vortrefflichen Charakter
der voll der Liebe ist. Punkt.
Jede Nacht an der Kirche
geht auch die Uhr zurück
und streift die alte Birke
mit ihrem schwarzen Stück
von einem Schauspiel –
Schatten,
die zu unser aller Glück
nicht mehr sind als Ratten
aus den tiefen Kellerlöchern
um unseren Verstand zu fassen
Du musst anfangen das weiße Blatt zu bemalen, mit einem
Bleistift fremde Zeichen, Hieroglyphen stanzen: in Rom wird
eben Weltgeschichte geschrieben vllt. auch deine Geschichte
oder das deiner Väter >> zumindest das deiner Vatersväter:
genug um auf den Hügelgräbern: Schachtelhalme, Moos zu
betten, flechten die Pflanzen und unterm Vordach mauern
sich Schwalben in ihre Nester ein, tauchen wieder auf, Luft-
wirbel in der Zwischenwelt / Tropopause: Fernsicht deutlich
erhöht
er nimmt die Spinne, überdeckelt sie mit Glas: m u r m e l t
(willkommen in meiner Welt, in der Gott und der Teufel ein
Spiel spielen). Rauch…
(Audiobeitrag wird Nachgereicht)
Ich weiß wohl, was soll es bedeuten,
Dass ich so elend bin.
Die alten Seefahrtsromane,
Die wollen mir nicht in den Sinn.
Das Schiff geht in gläserner Dünung,
La Plata verbirgt die See.
Der Käpten auf der Kampanje
Ruft eisern: Helm in Lee!
Da halen die matten Matrosen
Mit Kraft die Brassen an.
Sie fieren flugs die Schote
Und brassen Rahen um dann.
Sie geien auf die Bauchgordings,
Sie lassen Bulinen gehn,
Beschlagen und reffen die Segel
Bei Blitz und Donnergedröhn.
Ich glaube, die Wellen verschlingen
Mich eher noch als den Kahn.
Und das hat mit wirren Worten
Der London Jack getan.
(Audiobeitrag wird nachgereicht)
Früher schlangen die Matrosen
Sauerkraut, das scheint euch klar,
Weil sie Vitamine brauchten.
Aber das ist gar nicht wahr.
Denn kein Mensch braucht Vitamine,
Das sind Märchen, seid nicht dumm.
Es genügte Wind in Segeln
Und in Kehlen reichlich Rum.
Ging der Rum einmal zur Neige,
Kam es schnell zur Meuterei.
Gab es eine lange Flaute,
Rief man nur: Zum Kraut herbei!
Bald schon bliesen da die Winde,
Und sie rochen sehr apart.
Und sie blähten alle Segel,
Und man setzte fort die Fahrt.
Durch die Kraft des Krautes machte
Der Koloss von Rhodos schwapp.
Mit ihr fuhr man gar in Gizeh
Einer Sphinx die Nase ab.
Ist auch euch nach Abenteuern,
Bleibt dem Sauerkraute treu.
Hisst auf euerm Bett das Laken,
Und dann heißt es: Kraut ahoi!
(Audiobeitrag wird nachgereicht)
Trink ich es?
Ist es noch Leben
oder schon Tod?
Verseucht, vergiftet,
mit Schadstoffen belastet,
wird es immer knapper.
Ein toter Fluss,
der wie ein Schatten
an blassen,
kranken Gesichtern
vorüberzieht.
Ehe man sich traut-
Manch einer eher nicht:
Ich hätt‘ gern ‘ne Braut,
Doch nur vor Gericht?
Die Trauung sprießt aus Trieben,
Sich immer neu zu verlieben.
Oh Ehemann… Ach Ehefrau…
Gemeinsam träumt und wacht,
Zusammen plant und lacht!
Denn man vertraut
Mit Zuversicht,
Stets vorwärts schaut:
Vom Nebel zum Licht.