Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.
Aktuelle Themen
Neue Textbeiträge
Theobald Fuchs: Geist
Draußen brodelwarm, graue Wolkenflocken wie Asche nach Norden zu, die Hauswände gerötet vom tiefen Licht. Dann der Tisch, mit Bestimmtheit von jemand anderem gekauft, nicht von dem Typen, der jetzt und hier daran sitzt. Außerdem: eine besudelte weiße Tasse, ein Topfuntersetzer aus Kork, ein kahler dünner Ast, der sich hinter dem Mann in der Fensterscheibe hektisch schwarz verzweigt. Seuchenstimmung in der Luft, als ob sich drei Straßen weiter ein Sumpf erstreckte, mit Augen im Schlamm lauernd, mit Händen, die Bäume unter brackiges Wasser ziehen. »Nein«, sagt der Typ, »die Flasche bleibt zu.« Seine Stimme lässt keinen Raum für Zweifel an...
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Theobald O.J. Fuchs: SEX (eine wahre Begebenheit)
Kalte Hände auf heißen Armen, Frösteln im Schatten, die Augen zusammen gekniffen.Lichtreflexe über dem Wasser, nackte Beine, glatte Haut. So sieht das Setting aus.Außerdem: Sich durch Badeanzugsstoffnässe drückende Brustwarzenhofkonturen. Die Zeit steht, das Frösteln, die Helle. Die Zeit steht, steht seit einer Weile, Vielleicht Tage oder Wochen oder Monate, Steht ununterbrochen. Aber es muss ja weiter gehen. Mit Sex. Mit Sex. Mit Sex, nasser Haut, kühlen Füßen. Sex wälzt Gras platt, Gras stachelt Sex an. Gewicht hat Sex mit unseren Körpern. Wir sind Körper, wir sind kein Gewicht. Sex, der ganze Kopf voller Sex. Ein Frösteln, ein warmer Luftwind, die...
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KARO: Come here
Come here, you destroyer you black hole you sad eyes you dangerous fool you desperate saint of desire Come here, you breaker you fleeting moment you tempest you lost boy you wonderful child of defeat Come here, you unchecked queen you lonely planet you (spinning out of control) you (empty space) you missing peace of mind Come here, you for I see you for who you are is no more or less than anyone else but you.
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KARO: Mary
If you were the moon, I’d know why you circle around me.If you were immaculate, I’d know why you can’t come close.If your father was the lamb, I’d know why you go crazy at night.If I grabbed you as hard as I wanted, you’d know you were right.If you said one holy word, I’d hear you.If you came to me, you’d come.Hard.
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KARO: Play
I want to be alien to myself I want to play step out of my body I want my body to be body I want to go with you to where you are outside of your body inside your body and play.
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Matt S. Bakausky: Filmspiele
Ein Film. Kennst du ihn schon? Oder nur den Trailer? Es dämmert dir. Es ist einer von diesen Filmen. Einer von vor jener Zeit. Die Ereignisse von dieser Zeit oder davor trugen dazu bei, dass Verbindungen in deinem Hirn aufgebaut worden sind. Oder wie dieser scheiß Apparat auch funktioniert. Einer dieser Filme, den du höchstens bis zur Mitte gesehen hast. Cineastische Bildungslücken. Der Film lief auf einem Computer im Stream. Eure vier Augen davor. Bis eure vier Hände woanders hinschauten. Der Film wird zur Tapete für die dünnen Wände. Eine Ummantelung für das Schamgefühl. Es kommt zur Einführung, zum Wendepunkt...
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Martin Knepper: Im Delta
»Die lutschen Schuppen einzeln ausficken will ich dir, du Geilforelle« brunft der ältliche Quapp und zieht sich schwerfällig den Sack über die Eichel. »Ja, du Glibber–Nille, Fischpenis, brunftliche Quappe! Gib mir deinen Sex!« röhrt die Hommingberger-Gepardenforelle häutig mit einem Blubber voll Poppysmata zurück, in denen tighte Drallen wippen. Fisch–Titten, meersteif kloppige Samentaschen, die joch über alge Otzen laichen, seifig verbohrte Schwimm–Labien in einer Eier–Jauche voll salzem Geil–Odel. Während tropfe Präputiums–Ringe sich blasicht in warme Schlick–Löcher atzen, gründelt das spermatriefende Blasmaul wollüstig in seine Backen–Schlappen. »Ribisel mich spritz in meine milchhungrige Nache, du schanker Rogen–Papst« murmelt sie verkitzlert. drip-drop-drip-drop-drop-drop-drop, drip-drop-drip-drop-drop-drop-drop, drip-drop-drip-drop-drop-drop-drop......
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Kuku Schrapnell: Sex
Dass man dieses ganze miteinander und sozial sein ins internet verlagern kann, ist ungefähr so streitbar wie die Frage, ob trans Frauen Frauen sind: Wenn man nicht über 50, erschreckend konservativ und/oder die Autorin einer mittelmäßigen Fantasy-Jugendbuchreihe ist, ist das keine Neuigkeit mehr. Aber geht Liebe im Internet? Immer wenn ich eine neue grindr Nachricht bekomme und dieses zärtliche Klopfen aus meinem Handy kommt, fängt bei mir gleich dieses Kopfkino an. Ein süßer Typ und wir chatten ein bisschen hin und her. Es geht viel um Ängste und Sorgen, aber auch Möglichkeiten und Hoffnungen und witzige Absurditäten aus dem Ausnahmezustand....
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Arabella Block: Sex
6folgt auf 1 bis 5wahrnehmen,gefallen,erproben,funkenschlagen und wollen.Das Wunderereignet sich bei7
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Margret Bernreuther: Systemische Beratung
Du redest ohne Unterlass. Ich höre dir zu. Ich hänge an deinen Lippen. Ich habe mich dir zu Füßen gesetzt und lausche deinen Worten. Du sprichst nicht mit mir. Du erwartest keine Antworten. Du berichtest von deiner gescheiterten Beziehung und was dir angetan wurde.Ich versuche das Verstandene mit Blicken und langezogenen Hmmms zu bestätigen. Ab und zu stehe ich auf und wechsle die Schallplatte. Meine Musikauswahl lässt du unkommentiert. Darum geht es ja nicht und ich versuche auch hier möglichst unemotional zu bleiben. Dass du überhaupt wieder hier sitzt, grenzt für mich an ein Wunder. Vor Wochen hattest du dich...
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Ella Carina Werner: Brüste
Wenn er Brüste hätte, sagte kürzlich ein Bekannter von mir und verdrehte schwärmerisch die Augen; oh wenn er Brüste hätte, dann würde er andauernd an diesen herumspielen, den ganzen Tag! Ob wir Frauen denn nicht dadurch im Alltag stark abgelenkt seien; ob wir nicht den ganzen Tag heimlich daran herumkneten würden, ob wir wollten oder nicht? Der Mann hat natürlich recht. Natürlich wollen alle Frauen immerzu an ihren fabelhaften Brüsten herumfummeln, daran herumwalken wie an zwei rohen Brötchenteigbatzen, was könnte herrlicher sein. Das ist auch der Grund, weshalb Frauen in den vergangenen Jahrhunderten nicht so viel zustande gebracht haben, Stichwort...
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Jasper Nicolaisen: Sex-Adventskalender
Geschäftsidee: Ich mache dieses Jahr so einen Sex-Adventskalender, in dem aber ungewöhnliche, teils wirklich anregende, teils bisschen "esomäßige", aber auch absurde und traurige Überraschungen in jedem Säckchen sind. Bestallung mal so aus der Hüfte wie folgt. 1. Tasse mit Klitorisverherrlichung 2. Ein Fisch aus Schokolade 3. Ein altes Sega-Spiel, wo aber die Kontakte feucht glänzen 4. Ein Hund aus Kastanien 5. Badezusatz (Rosmarin/Rose/Sand) 6. Erdnussbutter 7. Eine neckische Satinmaske, wo über beiden Augen Augen aufgemalt sind 8. Das Rezept für Sperma, das mal in der testcard war 9. Zwei fickende Nikoläuse 10. Ein Zettel mit einer besinnlichen Frage zu "Slow...
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Juliane Kling: Dynamit
Wie du da jetzt vor mir stehst, weiß ich nicht, wie ich dir jemals das Gefühl geben konnte, dass du nicht schön genug bist. Dass du es nicht wert bist, geliebt zu werden, nicht von dir, von mir oder von irgendwem. Die Luft ist schwer und feucht, ballt sich rund um dein Gesicht, das von der heißen Dusche leicht gerötet ist. Du nimmst das Handtuch und du schaust mich an. Fragst stumm, ob ich noch warten kann. Am liebsten fällst du, wenn du ganz alleine bist. Du weißt, dass mir das nicht gefällt, aber im Grunde ist es das, was uns zusammenhält....
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Michael Schmidt: Professor Wuiser und der Sex
"Haben S' das schon gehört? Also, bei dieser Kultursendung am Radio da reiten sie ja wirklich alles durch. Da bringen sie diesmal sogar was zum... zum Sex. Ja, zum Sex. Tatsächlich!Der Sex ist ja fest in unserer Kultur verankert. Und dass der Sex und die Kultur fest zusammengehören, das sieht man eben daran, dass die Kultursendungen sich intensiv mit dem Sex auseinandersex... äh auseinandersetzen. Und da braucht man auch nicht gleich rot werden deswegen! Der Sex ist halt mal eine biologische Angelegenheit. Ja, der ist bio! Der ist Fakt! Der Sex! Fakt! So wie das Schnaufen auch. Sie müssen sich...
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Andreas Lugauer: Blue Velvet
Wer von den Hörer*innen hat schon mal den Film »Blue Velvet – Verbotene Blicke« von David Lynch gesehen?Der Verfasser dieser Zeilen jedenfalls hat ihn nicht gesehen – aber er hat einmal nur anhand des Filmtitels eine Inhaltsbeschreibung verfasst: In »Blue Velvet – Verbotene Blicke« geht es um einen Privatdetektiv (daher der Untertitel »Verbotene Blicke«), der sich in eine Frau verguckt, die er beobachten soll. Denn – was er da zu beobachten hat, gefällt ihm schon ziemlich gut, muss er sagen. Er macht sich also an sie ran – natürlich erfolgreich, denn er sieht aus wie ein Filmstar mit schneidiger brünetter...
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Philip Saß: Titanic (1997)
Schiff ist groß,Meer ist breit. Schiff fährt los,kommt nicht weit. Bla bla bla,viel zu lang, aber da: Untergang! Eis erscheint, Flucht misslingt, Winslet weint, Leo sinkt. Sie ist smart,kommt davon, und my heartwill go on.
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Şafak Sarıçiçek: Wohnung aus Déjà-Vu
In die Luft flirr Zeit, du kaulende du quappende.Am Zeiger schlägt der Hase Haken.Regen dünstet MORGEN. Dolche die Vögel, kleine Dolche. Ich baue ein Stativ, darin diffus zu weilen.Morgenhaut, Scheiben sammle ich, deine Weizen alt.In die Luft flirr Zeit, du kaulende du quappende. Berste ICH aus Trällerschnabeln, bist Kugel nun, streu dich !Aus Teewellen dröhnt ein Rohr nach Luft. Tauch aus.Regen dünstet MORGEN. Dolche die Vögel, kleine Dolche. Wo ist dein Regelwerk, wo die Takellage ? Tauch ein.DU baust Drohnen, den Verschwörungen hinzu.In der Luft flirr Zeit, du kaulende du quappende. Darin diffus zu weilen, wetzen sie am Tage.Müde pocht...
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Marco Kerler: Ich hab es mit Fernsehen versucht
Meine Füße zappelnich bekomm sie nicht ruhighab versucht ein wenigFernsehen zu guckenich hab das wirklich versuchtich hab tatsächlich meditiertund fands ziemlich blödich bin in der Wohnung aufundabgelaufen ich hab michim Roman den ich gekauft habgetäuscht er ist schlecht undmein ständiges Gähnen sagt mirdass ich hinausgehen sollte ausdem Kaninchenbau weil mir sozappelig ist und wie ich es tuemich draußen bewege merkewie schön es dort draußen istund doch so viel von im Nichts
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