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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

zu den Themen

"Im Norden leicht unbeständig mit einzelnen Schauern; dort und im Nordosten etwas kühler. Sonst viel Sonne, weitgehend trocken bei wenig
"Das Ende ist der Anfang vom Ende." - Kant
"Rom ist gewesen." (Hildebert von Lavardin)

Neue Textbeiträge

Beiträge Prosa

Ramona Deniz: Abwarten und çay trinken

Du hast nie verstanden, wie wir selbst in der größten Affenhitze immer çay trinken können. Zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Mal mit Zucker, mal ohne.Kaffee eher weniger. Und wenn es doch einer sein soll, dann nicht aus diesen massiven Gefässen, in denen sich das tiefe Schwarz ausbreitet wie eine sternenarme Nacht in jeder mittelgroßen Stadt. Komische Kaffeekültür. Dann lieber çay. Aus diesen filigranen Tulpen, die sich besser im oberen Drittel halten lassen.Wegen der Hitze.Kleines Hindernis neben den vielen Freuden:Besser für das Herz. Und für die Freundschaft. Denn während sich çay ohne Ende schlürfen lässt, von morgens bis abends, an...
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: Tasse Kaffee

auf den Schiffsrümpfentreibende Fjordeim Berg schleichende Kirchendas Tageslicht als freies Segeldie kostbaren Tropfenvon ja und nein wie Runen auf dem Mondauf meiner Terrasseeine Tasse Kaffeevoller Insektenjeder Schluckwohltuender Schmerzdie alte Flottevertrieben von Diarrhoeverlässt den KursRichtung Eisbergin der grellen Bleichedas Zerschellen wohltuender Schmerzeine Tasse Kaffeeendlichungebraucht
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: Mundschenk

zunächstmein zitterndes Hirneine Vorspeisedie Augen desynchronisiertheißes GlasTränen als Aperitifich vermisse den Magenschutz meine Gedärmeglühendes Eisenverdauen sich selbstdanndie Diktatur des Silikonsam Präpariertisch kurz vor dem Hauptgerichtschnitzt ihr LippenandruckRisse in mein GesichtErektion wird zur Skulptur Implantatewerden MachofantasieDentalkorrekturenpfählen mein Zahnfleischdas Verlangen wird aufgeschlitztdie Weiße Substanz anästhesiertendlichzum Dessertsäe ich einen Pfahl und eine silberne Kugelin ihre Herzklappenfehlerernte den Applaus des Mundschenksdie Paranoiaeine verlässliche Schwerkrafthustet michin den Schlaf
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Beiträge Lyrik

Arabella Block: Heißgetränke

Hochglanzbilder einer Aussstellung,von innen beleuchtet.Heiße Brühen, auch in Braille.Tastgeräusche klick.Münzen drängen durch den Schlitzins unsichtbar Bodenvolle.Einmal sachte drücken.Rumor. Rieseln? Regnen? Rauschen?Bechererscheinung. Der heilige Strahl.Die Angst vor dem Überlaufen.Letzter Tropfen.Endgeräusch-Design.„Bitte entnehmen“.In die kalte Welt mit einem Schrei:Was für 'ne Plörre.
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Beiträge Lyrik

Clara Fieger: N Latte

Stell dir vor, du arbeitest in einem kleinen Café im Kern einer von Menschen überfüllten Innenstadt.Draußen regnet es heute. Die Gäste kommen und gehen. Du bereitest ein Getränk nach dem anderen zu, in der Hoffnung es gelingt nach der Vorstellung und zur Zufriedenheit des Gastes.Ab und zu bestellt jemand einen Kuchen. Du schneidest das Stück ab.Du hoffst dabei, dass es gerade wird, nicht zu klein, um nicht den Gast zu verärgern und noch zu groß, um genügend Stücke aus dem Gesamtkuchen herauszubekommen. Die Gäste legen ihre nassen Schirme in den vorgesehenen Schirmständer. Du denkst daran, dass diese Schirme, wenn der...
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Beiträge Hörspiele Radiostück

Claus Caraut: Den Lichtersaft reinpläsieren

- Karaffée im Wandel der Gezeiten - (1) Vor dem Kaffee Gumo Freunde der heißen BohneHeiz mir gleich die zähe Mure hinters Brett!erstmal einen drallmayer probohno hinter die stulle broten, was MörtwlEs ist Zeit für ne Tasse TeeRHEIZEN Ich zwiebel mir die Brüllsuppe jetzt wieder würzig in den Kartoffelkopf reinGumo Freunde. Das Aggregat wird angebrüllt endlich den geilen Saft rauszurücken.Der brühe Vogel fängt den Schlonz!nach einem ausgiebigen Wanderausflug ersma schön zartschmelzenden Brüllonado in die Muldenfräse nei, was Schlemtemsbin dumm wie ein Stück Müll bis gleich die Terrorkirsche gekocht istKaffee ist für mich leckervöllig verplästert zur rinse kriechen und ornglich lichtersaft...
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Beiträge Erzählung Prosa

Margit Heumann: Nacht(un)ruhe

Tock-tock-tock. Was klopft mit dem Mitternachtsschlägen vom Kirchturm um die Wette? Pünktlich zur Geisterstunde ein Gespenst? „Blödsinn“, denkt Alfred, „das ist mein überreiztes Gehirn.“ Tag und Nacht lassen den Waffenproduzenten seine Geschäfte nicht los. Irgendwo ist immer Krieg und es wird nicht einfacher, Exportverbote für Rüstungsgüter zu umgehen und sowohl Aggressoren als auch Verteidiger zu beliefern. Deswegen leidet er unter chronischer Schlaflosigkeit, schon seit Wochen, keine Nacht macht er ein Auge zu. Was Wunder, dass er an Halluzinationen leidet. „Ich brauche dringend einen Arzt“, murmelt er vor sich hin. Es klopft wieder. Diesmal an der Tür. Länger und lauter. „Wer...
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Beiträge Lyrik

Verena Schmidt: Zehn Geister und einer, der nicht dazugehört

Der gruselige Geist, ist der Geist, der die Seele vereist. Der spirituelle Geist,ist der Geist mit dem du ins Innere deiner Seele zu neuen Erfahrungen reist. Der Himbeergeist,ist der Geist, der die Leber verschleißt. Der Teamgeist heißt Geist,weil er Menschen zusammenschweißt. Der wissenschaftliche Geist,ist der Geist, der sich für den Fortschritt ein Bein ausreißt. Der Liebesgeist heißt Geist, denn das Leben ist die Liebe und des Lebens Leben Geist. Der Weihnachtsgeist macht, dass jeder das bunte, liebevoll drapierte Papier aufreißt. Der Quälgeistist der kleine Geist, an dem sich die Oma die Zähne ausbeißt. Der heilige Geistist der Geist, der dir in Reli...
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Beiträge Prosa

Matt S. Bakausky: Der Geist

Um mich kreist ein Geist. Der mir alles Mögliche zeigt. Tolle Autokennzeichen mit Schnapszahlen, Müll auf der Straße, Polizeiautos, traurig oder böse schauende Menschen … Der Geist ist es, der mir all das zeigt. Mal eine Katze, die hastig über die Fahrbahn läuft, mal die roten Lichter des Turms des Energieunternehmens, mal den Mond, mal eine Straßenlaterne. Doch der Geist ist in letzter Zeit unzuverlässig geworden. Wenn ich Musik höre über Kopfhörer und in der Straßenbahn sitze, zeigt mir der Geist Menschen, die über mich reden, schlechte Dinge sagen. Ich mag den Geist nicht mehr besonders, früher waren wir Freunde....
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Beiträge Hörspiele Radiostück

Mina Reischer: Nikolai Iwanowitsch, Du hast mich ins Licht geführt

What if someone smart is not at hand When I need to come up with masterplan It’s okay, by now it’s in my head And I’ll ask my myself what would you have said. Ich bin zu zaghaft, zu schüchtern, zu verschlossen, zu misstrauisch. Ich habe kein Glück, gehöre aber wenigstens zu den Schwachen, die versuchen, sich zu verteidigen. Was wenn mein Ziel außerhalb der Grenzen des Erreichbaren, weit hinter der Front des Lebens liegt? Das sind nicht Deine Sätze. Das Glück ist, glaube ich, sehr alt. Etwas, was wir mit uns tragen und was man immer wieder ausgraben muss....
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Beiträge Lyrik

Şafak Sarıçiçek: Toffee

Strahlenwinter, Streifenlicht !  In Landstraßen namens NACHT UND HORIZONT  Zerteilt ein Korsar die Stachelschweine duftender Sehnsüchte.  Ich wollte umtriebig sein und wir wollten FISCHERNETZE flicken: Strahlwind, Straflicht, ach wo sinken nur deine Wege hin ? Zerteilt und presst in Form. Wurstiges wie Wulstiges.  Straf sie nicht ab, ewiges FORMALDEHYD, es reichen nie Kanister. Die Winkel schlüpfen. Ecken und Schlafkanten gehen ein. In ein, in ander. Vielleicht fällt Dämmerung ab von Kastanien.  Fall ab vom Degen, du traumlose Nacht. Schrei nicht, Tulpa. Tukan, wir sahen schon Gezeter steigen. Ziehen Funk  Prediger über Steppen. Treib Dorniges, Wüste. KAMELLEN
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Beiträge Lyrik

Arabella Block: Ich Geist?

Ich bin der Geist, der stets verneint,und das mit Recht,denn alles, was besteht ist wert - die Weltgeschicht erweist's -  dass es zugrunde geht. Doch bin ich auch der Geist, der stets bejaht.Ist auch nicht schlecht.Wer fühlt sich schon von alledem, was ist, durchweg gedisst und angepisst? (Das wär doch Mist.) Und ganz im Ernst bin ich der Geist, der sagt: „Vielleicht“und kratz mich am – symbolischen - Gemächt*.Mañana, schau'mer mal, der Ball ist rund, das Leben nur ein Traum. Und zudem bunt. Als kluger Geist sag ich auch manchmal nix.Oder nur: „La-di-da“. „Schubdubidu uh-uh-lala.“ „Noch weiter links, jaaaah, daaaa!“ „Ein...
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Beiträge Lyrik

Marco Kerler: Bevor

Wir waren in unsererStadt oder war es nurdeine gewesen ich weißes nicht mehr jedenfallsfragten wir nicht nach demWeg blieben im Licht derwenigen Sonnenstrahlenkonnte man uns erkennendiese Konturen die sichvereinten als wir sprachenwie nah das uns kamwenn du etwas sagtestund ich es sagte bevordu es sagtest bevor ichbevor du bevor wir über-haupt gedacht hatten dawar es wie aus einemGeist einem Guss bevorwir das wussten bevor
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Beiträge Lyrik

Hanne Mausfeld: Sonett

Vergessen sei hier mal die freie Form.Wir wollen uns an alten Rhythmen labenUnd Reime finden, edel, echt, erhaben,Uns halten an die definierte Norm.  Wir fühln uns wohl und gehen gern konform.Man könnt lebendig uns sogar begraben,Wir würden trotzdem mit den Füßen schaben –Der Untertanengeist ist schon enorm. Zerrissen unsre Hirne, unser Denken.Denn andre lassen sich nicht leicht beirren,Sie streben hin zu großen, weiten Welten, Wobei sie plötzlich neue Fahnen schwenkenUnd martialisch mit den Schwertern klirren,Als ob nur eine Freiheit sollte gelten. 
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Beiträge Lyrik

Jutta v. Ochsenstein: geistvoll halb leer

durch die Straßen der Stadt ziehen wir zwischen Schatten, Parallelen, dann Richtungen nehmen wir Zeit aus den Rinnsalen lichtet sich manchmal ein Bunker  Weite ist ein Geschenk, das jemand vergaß  im Nachtmodus sprechen Mond, Sonne und Schrecken bleiben Fragen offen, geistvoll vielleicht das Lachen 
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Beiträge Lyrik

Jutta v. Ochsenstein: frei Räumen

der Papierstoß mit meiner Schrift unberührbar Jahrzehnte lag er stoisch  in der Truhe bis ich in die Zeilen einfiel eine Bauruine:  Meinungen verblasst auf Plakaten Liebe in Neonschrift  schiefe Blickwinkel in den Räumen  irrten meine Fragen  als ob es  eine Geschichte  gäbe  das Papier verbrannte  unter freiem Himmel 
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Beiträge Erzählung Prosa Uncategorized

Theobald Fuchs: Geist

Draußen brodelwarm, graue Wolkenflocken wie Asche nach Norden zu, die Hauswände gerötet vom tiefen Licht. Dann der Tisch, mit Bestimmtheit von jemand anderem gekauft, nicht von dem Typen, der jetzt und hier daran sitzt. Außerdem: eine besudelte weiße Tasse, ein Topfuntersetzer aus Kork, ein kahler dünner Ast, der sich hinter dem Mann in der Fensterscheibe hektisch schwarz verzweigt. Seuchenstimmung in der Luft, als ob sich drei Straßen weiter ein Sumpf erstreckte, mit Augen im Schlamm lauernd, mit Händen, die Bäume unter brackiges Wasser ziehen. »Nein«, sagt der Typ, »die Flasche bleibt zu.« Seine Stimme lässt keinen Raum für Zweifel an...
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Beiträge Erzählung Prosa Uncategorized

Katja Schraml: Mad mades Mangel_Material

„Ich bin satt vor der Zeitund hungre nach ihr.Was soll nur werden?“ Ingeborg Bachmann, Aus: Entfremdung Vor der Tür stand das Kind <ungefragt>: Es bliebe jetzt hier – bei mir <unwiderruflich>, und ging an mir vorbei, sich an den Tisch zu setzen, der <unbefleckt ungedeckt> mittig das Zentrum uns bietet für das Gespräch, dem ich ausgewichen so lang, dass ihm bang, ich hätt alles verg_essen. Versessen ists drauf, dass ich mich für 1 heile Weile zu ihm geselle, ins Helle der Morgenröte, die <henceforth fencenorth> an uns vorbeiziehen, unaufhaltsam gewaltsam uns in ihr Licht tauchen wird. Dem komm ich nicht...
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Beiträge Prosa

Margret Bernreuther: twist in my sobriety

Meine Oma ist gerade gestorben. Also, ich glaube sie ist schon ein paar Tage tot. Ich hatte keinen Kontakt mehr zu ihr. 100 Jahre alt ist sie geworden.100 und einen Monat.Geboren wurde sie in Madrid.Und dann als dort der Spanische Bürgerkrieg ausbrach, wurde sie von ihren deutschen Eltern, zuerst zurück ins Allgäu und dann ins karge Mittelfranken abgeschoben. Das fleissige und sehr junge Mädchen wurde nach ihrer Zwangsarbeit auf Haus und Hof der Familie, dazu auserkoren, den fettleibigen und vor allem im Kern schon mit seinem Schicksal hadernden Gutsbesitzer vermählt. Er hätte sich auch was schöneres Vorstellen können, denn eigentlich...
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Beiträge Erzählung Prosa Web Exclusive

Margret Bernreuther: geist

Jeden Morgen wenn ich die Wohnung verlasse entdecke ich unten auf der Ablage bei den Briefkästen neue Figürchen oder andere Haushaltsgegenstände.Oft sind es kitschige aber nicht besonders hochwertige Porzelanfiguren. Manchmal ein Gewürzglasrondell, gestern stand ein Kochbuch zur Anleitung für fettreduzierte Ernährung dort. All diese Gegenstände sind sehr bunt zusammengewürfetlt. So war neulich auch mal ein aufwendig bestickter Fächer in einer mit Stoff bezogen Schachtel dort zu finden. Auf dem Fächer zwei Pandabären die unter einem blühenden Kirschbaum spielen. Die Kiste mit goldenen und roten Stoff besponnen. Auf den ersten Blick, insgesamt ein hübsches Ding, aber trotzdem konnte die Verpackung und...
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