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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

zu den Themen

"Im Norden leicht unbeständig mit einzelnen Schauern; dort und im Nordosten etwas kühler. Sonst viel Sonne, weitgehend trocken bei wenig
"Das Ende ist der Anfang vom Ende." - Kant
"Rom ist gewesen." (Hildebert von Lavardin)

Neue Textbeiträge

Beiträge Brief Prosa

Daphne Elfenbein: Wohnen…

… ist ganz schön anstrengend, findet Daphne Elfenbein. Immer gibt es irgendwas zu putzen. Nachdem Gastronomie, Museen und Wellness von Virus-Verordnungen vermiest sind, wird nicht mehr entspannt. Doch selbst fürs Nicht-Entspannen braucht man den passenden Sessel. Ach, Frau Elfenbein hat beim Putzen immer ganz philosophische Gedanken und eine Welle der Wonne wogt durch ihr Herz, als sie den Schmutzlappen im Schmutzwasser auswringt und nochmal über ihre Fußtapsen wischt. Ein blanker Boden - eine Wohltat! Sie wird sich einen Sessel kaufen! Je länger das mit dem Zwangswohnen währt, um so sichtbarer wird der Schmutz. Frau Elfenbein hat den Dreck nie wahrgenommen,...
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Beiträge Erzählung Prosa

Riela Dobby: Wohnen

Ich habe im Bad ein Fenster, dass rübergeht zu meinem kleinen Zimmer. Dort habe ich im Sommer immer das Außenfenster gekippt und lüfte nachts so, ohne dass sich eine Katze einklemmen kann. Abends beim Zähneputzen nehme ich wahr, dass im Zimmer nebenan etwas Großes rumflattert. Rasch schlage ich das Badfenster zu . Dass es sich um keinen Falter gehandelt haben kann, war mir bei der Größe sofort klar. Aber ich war müde und bin erstmal schlafen gegangen. Nach einem stärkenden Frühstück, musste ich mich der Situation stellen. Ich ging ins Zimmer. Es war nichts zu sehen. Aber überall lagen die kleinen...
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Beiträge Lyrik

Lea Schlenker: Aprikosenmänner

Ich lebeIch wohne in einem KinoLach nichtVon Xanadu und RosebudUnd wehende Blätter in lautloser PerfektionFülle ich meine Einkaufstaschen Mit königsblauem SamtCinemaFür zwölf FrankenUnd einer VideothekIn der ich alte Männer in verlorener Manier antrafHey ihr AprikosenmännerJetzt kommt die ZeitIn der sich für euch alles ändertIm CinemaMeinem ZuhauseNahm ich Platz auf staubigen Sitzen mit ButterfleckenMein Vater war TicketkontrolleurUnd meine Mutter das Stunt-Double von Grace KellyImmer nur Tee ist doch langweiligIch möchte ausnahmsweise mal Cherry Coke trinkenUnd in Hollywood sein Ich wurde geboren auf einer FilmrolleUnd werde auf meiner Schreibmaschine sterbenMit Greenwood in den Ohren und dem GedankenDass der Bundesrat hätte schneller reagieren könnenFuck...
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Beiträge Prosa

Matt S. Bakausky: Heilbringender Müll

Meine Wohnung ist voller Müll. Ein Freund ist jemand, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Müll zu verwerten. Ich sitze mit Schal um den Kopf und einer Sonnenbrille vor den Augen, auf dem Bett und jammere. Der Freund macht sich Kaffee, ich mir Tee. Er spült ab. Der Freund packt riesige Mülltüten. Er versucht mich zu motivieren, mitzumachen. Die anderen soll ich vergessen. Er fragt mich, was ich so denke und ich sage ihm, dass ich nur denke, wenn ich rede. Sonst ist mein Kopf leer. Wir bringen den Müll gemeinsam runter.Die Mantras aus dem Handy waren nervtötend und...
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Beiträge Drama Monolog

Michael Schmidt: Wuiser und Wohnen

So ein Philosoph hat mal gesagt: „Ich denke, also bin ich.“ Und das hat auch gestimmt, weil wie wir heute wissen, hat’s ihn tatsächlich gegeben, diesen Philosophen. Allerdings müsst man heut viel eher sagen: „Ich wohne, also bin ich.“ Weil ohne das Wohnen ist alles nichts. Zumindest nichts Gescheites. Und damit man heut überhaupt noch wohnen kann oder zum Wohnen kommt, gehört sich schon was dazu. Die Frau Drangsaler von drüben zum Beispiel, die hat aus ihrer Wohnung raus müssen, weil die einen Eigenbedarf gehabt haben. Der Bub von denen hat nämlich endlich sein Jura-Examen bestanden gehabt, ausgerechnet im Mietrecht,...
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Beiträge Erzählung Prosa

Philip Krömer: Erbschuld

I Erbsache Das Display zeigt die Nummer meiner Schwester, ich hebe mit Widerwillen ab. Ob ich mich um das HAUS kümmern könne. Nachdem sie doch bereits den Verkauf organisiere. Sie komme so bald nicht fort von ihrer Arbeit, die Anreise sei zu weit, schon zur Beerdigung hatte sie es nicht geschafft. Welche ebenfalls sie, aus der Ferne, in die Wege geleitet hatte. Nur beim Herablassen der beiden Särge bediente ich die Winde, warf eine Schippe Erde hinterher, für alles andere war gesorgt. Wenigstens konnte ich, als einziger der wenigen Trauergäste, ein paar Tränen weinen. Unser ELTERNHAUS. In dem wir aufgewachsen...
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Beiträge Lyrik Uncategorized

David Telgin: Einraumwohnung

WohnzimmerSchlafzimmerMiniküche In einem Raum Auf 16 qm verteilt  Das Leben Aber wo istnoch Platz?
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Beiträge Prosa

Katrin Rauch: Wir sterben alle irgendwann, die meisten von uns in Moskau.

Am 28. April 1993 stirbt die sowjetische Fliegerin und Offizierin Valentina Stepanovna Grizodubova in Moskau. Etwa zur selben Zeit hatten meine Eltern ungeschützt Sex. Wenn man einen Zeitraum von etwa zwei Wochen annimmt, in dem ich höchstwahrscheinlich gezeugt wurde, könnte ich alternativ zu Frau Grizodubova auch die Reinkarnation von Lucette Descaves sein – einer französischen Pianistin. Sie spielte 1932 unter Anleitung desselben das Dritte Klavierkonzert von Sergej Sergejevič Prokofjev, der auch in Moskau verstarb, aber fast genau 40 Jahre vor Grizodubova. Ob Grizodubova Descaves oder Prokofjev oder zumindest dessen Stück Peter und der Wolf ein Begriff war, lässt sich heute...
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Beiträge Lyrik Radiostück

Harald Kappel: Gedächtniskirche

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Beiträge Prosa

Daphne Elfenbein: Daphne Elfenbeins Leichenschmaus

Trauerweiden sind nicht traurig. Sie haben lediglich ein Bündnis mit der Schwerkraft. Drum lassen sie ihre Zweige runter hängen, statt sie in den Himmel zu stemmen wie die anderen Bäume, die Pappeln zum Beispiel. Überdies können sie ihre Finger ins Wasser tupfen, wenn ihnen zu warm ist. Das ist ökonomisch, ökologisch und nachhaltig. Jawohl!  Daphne Elfenbein findet, dass Trauerweiden zu Unrecht auf Friedhöfen herumstehen. Wenn es auf Friedhöfen keine Trauerweiden gäbe, vielleicht würden dann nicht so viele Hinterbliebene weinen an den offenen Gräbern, die im Totenmonat November besonders häufig weit auseinanderklaffen und Einblicke in furchtbare Abgründe bieten… die Möglichkeit, selbst...
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Zurück

TrauerTränenund Abschied VerlustSchmerzund Loslassen Dein Wegaus der Dunkelheit Stufefür Stufe Findest du Zurück In dein Leben
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Trauer

Der Atembleischwerdas Kleid Trauerdie dichin die Tiefe reisst Im Dunkelnsuchst dunach Licht
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Beiträge Erzählung Prosa

Margit Heumann: „Therapie: Keine“

Mit dem Fahrrad durch die Stadt und alles wie immer. Eine Sekunde später alles anders: Aufgestoßene Autotür, keine Chance zu reagieren, kopfüber auf die Gegenfahrbahn, ein harter Aufschlag, Auto über mir, Bewusstlosigkeit. Notoperation, künstliches Koma, Krankenhauswochen, Reha-Monate, Therapien. Am Ende: Körperlich wieder hergestellt, chronische Apperzeptionsstörung im Bereich Lesefähigkeit, therapieresistent. Die Liebe meines Lebens verloren: das Lesen. Für immer. Mit brennenden Augen starre ich auf die Zeilen, zermartere mir das Gehirn. Ich sehe die Zeichen, das müssen Buchstaben sein, aber sie sind mir fremd geworden, lassen sich nicht mehr definieren, nicht zu Wörtern und Sätzen zusammenfügen. Bitter für mich Vielleser und...
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Beiträge

Zeha Schmidtke: Fünf Gräber

Grab 1 Grab 2 Grab 3 Grab 4
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Beiträge Drama Monolog

Michael Schmidt: Wuiser und das Sammeln

"Wer Sachen sammelt, hat es in der Pandemie leichter gehabt. Meine Nachbarin zum Beispiel sammelt alte Bügeleisen. Ja, alte Bügeleisen! Die hat sie über die ganzen Jahre zusammengetragen und während dem Lockdown, da… ja, da hat sie… Naja, da wird sie sich den ganzen Haufen halt angeschaut haben. Da hat sie was zum Anschauen gehabt mit ihren Bügeleisen da. Zumindest ist ihr nicht langweilig geworden, während dem Lockdown, hat sie gesagt, weil sie ihre Bügeleisen hat. Und der Cousin von meinem Mann, der sammelt auch. Der sammelt alte Unterlagen über Baustellen von der Bahn. Damit er am Ende von seinem...
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Beiträge Lyrik

Hanne Mausfeld: ich sammel

ich sammel und sammel und sammelich sammel und sammel sammel und sammel sammel und sammel sammel sammel sammelsammel hole luft und sammel bis die bude voll dann gebe ich kurse im sammeln man kann nämlich alles sammeln bohnen kichererbsen sammelbücher sammelschränkewenn man richtig sammelt ist das viel schöner schöner ist wenn man das richtige sammelt und vorausschauend sammelt wird man richtig reich und sammelt moneten oder die erben sammelnmoneten wenn sie schlau sammeln  wenn ich sammel …
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Beiträge Lyrik

Jutta v. Ochsenstein: Träume bei Licht betrachtet

nahende Kälte lässt die Arme brüchig werden, die Last des Wintersist schwer zu tragen, Fragen vereisenkreisen um Feuer- beschlüsse, sammeln WärmeLicht bemessend für die zweifelnden Nächte, die Stirn aufgeschlagenan Sätzen auf Felswänden:  ein Zeitrauschen, uraltes Aufrückenvon Bildern geben sie Träumen ihre Zeitform zurücküberschreiten die kalten Schatten
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Beiträge Lyrik

Mirko Hülse: Die Tatort- und Unfallreinigung

Nach dem Umfall ausgebreitetKörperrestbestände ausgeweidet Drumherumstehen nur Gaffer. Und lassen alles liegen.Bald schon kommen die Fliegen. Das mag auch gut seinjuristisch ohne Fragezur Kärung jener UnfalllagePolizeilich sicher abgesichert. Auf Dauerbeflöde den Wandersmanndoch ein Schauerbeim Anblick an. Deshalb muss es Sammler gebendie auf Straßen und auf Wegensolches Gammelnberuflich genötigt sind, auch mit Lohneinzusammeln,nach kurzem Anruf mit dem Telefon.Sie sammeln sie ein.Hier ein Kopf, dort ein Bein. Einer muss es machenauch solche Sammlungssachenda sie es nicht mehr selber tundie, die da doch ewig ruhn.
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Beiträge Erzählung Prosa

Theobald Fuchs: Denken, trocknen, sammeln, zu Staub, weiter.

Bis heute mache ich das, jeden Tag. Wenn ich wo eine tote Fliege liegen sehe, hebe ich sie vorsichtig auf. Lege sie zu den anderen auf das kleine Häuflein. In jedem Zimmer habe ich so ein Häuflein, in der windstillen Ecke natürlich. Die toten Fliegen sind so leicht, der leiseste Luftzug wirbelt sie davon. Noch immer, nach so vielen Jahren bin ich bei jeder einzelnen toten Fliege erstaunt, wie schwerelos sie ist, wie trocken, wie zerbrechlich.  Unser Kaiser war damals viel weiter. Im Erkennen, im Verstehen und im Nutzen. Und überhaupt. Er wusste lange vor allen anderen, dass im Gesumm...
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Beiträge Lyrik

Lea Schlenker: Ich sammle Geister und Kleingeld

Comics Marken KissenbezügeIch bin dieses Wesen das sammeln muss Ich sammle die kaputten AschenbecherDie du zwischen deinen Umzugskartons in der Garage aufbewahrstIch sammle Geister aus FlaschenRosen aus WillkürKleingeld aus fremden TaschenDreissig Milliarden Tränen nur wegen eines Teddybären Ich sammle Männer die mir das Schreiben beibringen könntenAber nicht wollenWeil ich zu süss und zu klebrig binim Geiste aber bereits ihre Autoreifen aufgeschlitzt habe Herdplatten Familienfeste AlbträumeIch bin dieses Wesen das schreien mussFear and Loathing aus dem BackofenLou Reed schreit Am-ph-ph-ph-ph-ph-ph-phetamines Ich schreie Erinnerungen an Menschen die mit Anglizismen beten Verdränge Erinnerungen an schlecht beleuchtete FussgängerstreifenSchwarze Polos die blind in die Nacht starrenBade in Erinnerungen...
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