Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.
Aktuelle Themen
Neue Textbeiträge
David Telgin: Kritik
Lobund Tadel Redeund Gegenrede Chanceund Entwicklung Kritikdie aufbaut Kritikdie niederschmettert Mach weiter Gehdeinen Weg.
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Bastian Kienitz: Bücherwürmer
MAN SAGT, Bücherwürmer seien eine aussterbende Speziesda es in naher Zukunft keine Bücher mehr gäbe & sich dieseGattung also ihrem natürlichen Habitat entzogen in kürzesterZeit laut evolutionärem Grundgedanken nicht neu orientierenkönnte & der Klimawechsel somit schwer beschädigt oder zumindest mit einer starken Aversion gegenüber unnatürlichenAusweichreservaten z.B. technologischen Gütern & somitGehalt also dem eigentlichen Inhalt nicht mehr folgen können,Punkt.
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Christian Knieps: Überwindung der Kritik
Letztens las ich einen Artikel über Post-Kritik, in dem es augenscheinlich nicht um eine substanzielle Kritik an der Post geht, auch nicht ums gute Prosten, denn dafür fehlt nicht absichtlich ein Buchstabe, wohl auch nicht ums kritische Posten von Müll im Netz, sondern um einen neuen Zugang zu einem Text – für Menschen gemacht, die glauben, dass man über multiple Metaebenen zu einer anderen Erkenntnis gelangen kann, wenn man sich dem Text nur anders, in einer Realität, die leicht um einen µ verschoben ist, nähert. Wie weit sind wir bei einem solchen Postulat in einem Spielfeld, das einige der versiertesten...
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Bastian Kienitz: NORMAL
Blankosonett ist es normal, wenn du an Kanten stößtdie sich an Kanten stoßen, hinter denendie Gleichung allenfalls Wert Null beträgtum jede Abweichung von vornherein den einen Längengrad fernab zu schiebenbestimmst du zunächst eine feste Zahlund zollst dem Raum die Winkelperspektivedie dich viel weiter, tiefer fallen lässt komm! hüpf mit mir in den Kaninchenbauund folge A) the white light, rabbitin seinen Unterschlupf, dem Spiegelsaal wo wir uns in der Anderwelt befindenda ist dein Stigma allenfalls normalum bei der Norm des Gleichgewichts zu bleiben…
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Carsten Stephan: Unterwegs mit Eichendorff
„Hörst du nicht die Quellen gehenZwischen Stein und Blumen weit? Hörst du nicht die Bäume rauschenDraußen durch die stille Rund’? Hörst du nun den Frühling laden,Waldhorn gehn im grünen Wald? Hörst du tief die feuchten HügelSchlagen an die Felsenwand?“ „All das kann ich gar nicht hören.Also: halt doch mal die Klappe!“
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blumenleere: prost blitz (auf dass er dich erschlagen moege!)
aeuszere & veraeuszere dich, in altvertrauter waehrung, dem eigentlich schon laengst vor deiner geburt abgelaufenen & ergo, dementsprechend, zu keinem sinnvollen verzehr mehr empfohlenen, widerlichen senf deiner profilneurotischen meinungen, welche allzu gerne saemtliche der sich dir & dabei auch nur irgendwie den mindesten widerstand bildend, also deine illustre – welch ein trauriger hohn! – aufmerksamkeit ausreichend auf sich ziehend entgegenstemmenden reibungspunkte deiner begegnungen mit moeglichen & unmoeglichen entitaeten schmierig hinabtriefen muss, damit du wochen spaeter noch, skrupellos darauf aufbauend, laut schwadronierend schier denselben erbaermlichen wust an dumpf muffelndem nonsens jedweder persona, die es selbstverstaendlich nie wirklich interessieren kann – es...
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Simon Borowiak: Lieblos
Ich sehꞌ etwas,was Du nicht siehst. Ich fühlꞌ etwas,was Du nicht fühlst. Ich hörꞌ etwas,was Du nicht hörst. Wann merkst Du endlich,dass Du störst? Du schaust mich anwie hundert Kühe. Ich stehe vor Dirwie ein Schwein. Du gibst Dir redlicher als redlichMühe, und ich will doch nurbei der Andren sein.
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Ella:r Gülden: Größer
Sie haben mir eine kleine sichere Zone übrig gelassen, in der ich mich frei bewegen kann. Für mich selbst ist es ein recht großes Gelände, doch ich kenne es in- und auswendig. An Grenzen stoße ich dabei nicht, zu groß ist auch meine Angst. Und die eigentliche Welt ist für mich ohnehin nicht mehr bereisbar, in ihrer Gänze unzugänglich. Ihre Größe ist für mich nicht zu bewältigen, ich lebe im Kleinen. Immer noch und nöcher. Nein, kleiner wird's hier wahrscheinlich nicht mehr. Es gibt ein paar von ihnen, die auf mich achten, auch wenn sie mich kaum mehr sehen können....
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Carsten Stephan: Narren
Runde Köpfe, spitze Zungen,Stiller Weltschmerz, lautes Lachen.Ab und zu kommt eine NachrichtUnd es zeigt sich wer beleidigt. Dünner Bizeps, dicke Lippe,Werk mit Absicht, ohne Wirkung.Ab und zu kommt eine KlageUnd es plündert wer das Konto. Sanfte Augen, scharfe Blicke,Narrenfreiheit, Idealismus.Ab und zu kommt eine KugelUnd es greinen falsche Freunde.
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Sabrina Marzell: Klassenfrage
Sara und Caro schauen einen Film, eine Aufstiegsgeschichte. Die Geschichte löst inSara negative Gefühle aus! Sara fängt an Caro Vorwürfe zu machen. In derAuseinandersetzung driften die beiden auseinander. Ich hielt den Kopf aufgestützt auf meinem Ellbogen, der sich immer tiefer in die Sofalehnebohrte. Neben mir auf dem Sofa saß Caro und suchte die Fernbedienung. Ich richtetemich auf und legte die Decke, die ich mir um meine Beine gewickelt hatte beiseite. Danntastete ich mich vorsichtig durchs dunkle Zimmer zum Lichtschalter vor und knipste dasLicht an. Das kleine, unaufgräumte Zimmer wurde von einem kalten weiß durchflutet undder Schatten, der gerade noch über...
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Elias Hirschl: Über das Motiv der SAMSUNG MS 23 K 800 Watt Mikrowelle im Werk von Karsten Dorsch
Heute möchte ich einen Blick auf einen stark unterschätzten Autor werfen, ja vielleicht den unterschätztesten aller Zeiten. Karsten Dorschs Romane zeichnen sich durch ihre sprachliche Raffinesse aus, durch ihren Einfallsreichtum, ein diffiziles Einfühlungsvermögen zu seinen Figuren und eine enorme Detailkenntnis historischer Werke, zu denen er in seinen Büchern durchwegs stark Bezug nimmt. Ja seine Bücher sind gespickt mit Querverweisen, Zitaten und Anspielungen auf andere Werke und es würde Jahre dauern sie alle aufzulisten. Es gibt mehrere Theorien darüber, warum Dorschs Romane nie wirklich in den Literatur-Mainstream vordringen konnten. Manche halten sie für zu trist, andere für zu komödiantisch und wieder...
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David Telgin: Kritik (be-) lebt
Die Kritiklebt Belebtdas Geschäft Schauwas die Verkaufszahlen zeigen Sie steigensteigen.
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Harald Kappel: Vom Abstellen des Mangels
morgensist das Bedürfnis am Größtender Vortagist mit feuchten Erinnerungen gefülltder erste Schlucknicht vor neunist der Schwerstedie selbstauferlegte Beschränkungein täglicher Erfolgundein körperliches Mußdie Erleichterungsetzt augenblicklich eindie Freude niemalsder Tagwirdvom Abstellen des Mangelserfüllt
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Lea Schlenker: Der Bär
Wäre ich lieberalleine eine Nachtin einem Waldmit einem Bärenoder einem Mann? Aus einem seltsamen Grunddenke ich Sachen wieeinem Bär könnte ich vielleicht noch ausweichenoder ihn irgendwie besänftigenich könnte mich totstellenoder versuchenlaut zu sprechen und ihn somit einzuschüchtern Ich denke an Bärenfallenund Honigfässeran Winnie Poos Freunde unddass sie mehr Angst von mir als ich von ihnen hätteUnd dass ich so laut über seine Witze lachen dürftewie ich willohne dass er sich gleich in mich verliebt Wäre ich lieberauf einer einsamen Inselmit Paddington oder einem Inceleinem gefrässigen Faulpelz oder einem schmierigen PinselWieso wird mir diese Frage überhaupt gestellt? Es ist vielleicht weil...
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Benjamin Weissinger: HOLZ BALANCE MIT [Estragonmilch] weitere Personen
In einer Klasse wird gefragt, was die jeweiligen Großeltern der Kinder besonders gut kochen oder anders zubereiten können - oder konnten. Als Ira als letzte an die Reihe kommt, fällt ihr nichts ein. Sie hat auch gar keine Großeltern. Da sagt sie halb in ihre Hand: "Estragon Milch". Die Lehrerin ganz laut: "Was? ESTRAGONMILCH? Das kann ich mir ja garnicht vorstellen." Ira wird rot, die Kinder feixen, rufen "wäh", diese Dinge. Doch die Lehrerin kniet sich zu Ira hin und sagt, dass sie es nicht böse gemeint habe und alles gut sei. Dann macht die Klasse mit etwas anderem weiter....
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Matt S. Bakausky: Megastar
Jeder kennt mich, ich kenne niemanden. Man nennt mich den nächsten Michael Jackson. Ich bin ein Megastar. Überall wo ich hinkomme schreien die Frauen und fallen in Ohnmacht. Aber ich bin sehr schüchtern und bin am Boden geblieben. Manchmal habe ich sogar das Hochstaplersymptom. Dann glaube ich für vier bis fünf Stunden, dass ich ein Niemand bin und nichts zu bieten habe. Ich fühle mich auch oft sehr einsam, gerade unter Menschen, dann ziehe ich mich zurück für ein paar Wochen nach Altenried. In Altenried kennt mich niemand als Megastar und ich kenne jeden. Es ist meine Familie, mein Dorf....
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David Telgin: Mega
Immer großund nie alleinwie eine Vorsilbesoll mega sein MegacoolMegageil MegastarkMegasound MegahertzMegabyte Das istmega krass Und machtmega Spaß.
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Simon Borowiak: Geschlossene II
Sechs Uhr dreißig Morgenrunde.Setz Dich auf! Geh los! Gesunde!Lange Gänge,zähe Gänge,immer wieder,volle Länge,immer wiederBett bis Tür,wo ein Cherub sitzt dafürund liest Illustrierte.Elf Uhr dreißig Mittagsrunde.Seelenkrümmung. Neue Stunde.Kurze Gänge,enge Gänge,tausend Meisenim Gedränge,Bett bis Türund Tür bis Klo,laut bis Krachund Mensch bis Zoo.Einer muss mal kreischen.Sechs Uhr dreißig Abendrunde.Pharmaka in aller Munde.Dunkle Gänge,schwarze Gänge,immer wieder,volle Länge,Finsternis und Fehlbelichtung,Einsamkeit und Selbstvernichtung,leider stirbt man nicht im Schlaf.
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