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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

zu den Themen

"Herr Präsident, wie gehen Sie mit all dem um?" (Clint Eastwood zu einem Stuhl)
"Mein Einstecksäugling kreuzigt meine Feind*innen" (MUSE)
"Merfektion ist langweilig, Penschlichkeit ist schön." (Byra Tanks)

Neue Textbeiträge

Beiträge Kommentar Prosa

Christian Knieps: Bremsspur

Die Gesellschaft um mich herum hat sich in einen wahnsinnigenGeschwindigkeitsrausch versetzen lassen, der alleine dazu dient, dieGegenwart durch immerwährenden Wandel nicht zu langweilig werden zulassen. Die Moden wechseln derart schnell, dass man eine verpasste Modenicht mal bemerken muss, und ganz bestimmt muss man sich keine Gedankendarüber machen, denn die nächste ist schon da! Solange man nicht zu vieleModen verpasst und als outdated oder immergestrig gilt, ist alles reparabel, dadas Gedächtnis mit diesen Moden ebenso leidet wie oft der Geschmack.Ich wage jetzt etwas Verwegenes! Ich durchbreche diesen wahnsinnigenGeschwindigkeitsrausch und bremse mit ordentlicher Spur ab, halte kurz ein,betrachte die Moden, die an...
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: RETRO VOGUE LONDON SEASON

(Blankosonett) EN VOGUE in Retro blättern Seiten abdie sich verschlissen um den Umriss drehender rauen Schönheit guter Formgestaltund der Ästhetik in den schlichten Dingen die viele Wunden tragen, Schlüsselreizewie dein Cajal vom regen Wind verwischtdurch dessen Schleier ich durchsichtig schaue:dahinter bist du wirklich… wunderschön ich könnte immer weiter davon schreibenohne zu dichten, was das Wort angehtdamit es werde, wie das Bild in Bildern und deine Lippen dieses flüsterleiseGezeichnete vom Zazen Herbstabriebwo sich das Glück, von ganz alleine findet…
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: PHOTOSHOP CS

(Blankosonett) du bist so Foto, du auf einer Federgebettet in ein nacktes Kleid aus Nichtsim Sucher meiner Retroperspektiveund einem Hauch dazwischen, der verlockend wirkt verflogen, wie der Farbabriss verflüchtigtin diesen Schein aus Werbung eingetauchtich glaube Venus vor dem V und lesemit diesem Pinsel deine Ware, Wirkung auf ich bin real geneigt, dein Spiel zu glaubenden deine Lippen ausgesprochen jetztin diesem Augenblick mir sagen wollen vielleicht hast du sie dir geleckt und ichich höre diese ungesagten Wortedass du mich willst, weil du mir so gefällst…
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: Amazon

(Blankosonett) das ist in etwa die Gemengelagein der wir uns befinden, kurz von vornes sind unendlich viele Päckchen, Kistenin einer Lagerhalle auf dem Weg zu dir, dem Konsumenten plus Ist-Zustanddass dies letztendlich immer weiter gehtgleich einem Rad im Kreislauf des Planetenmal immer wieder Neues produziert die Marke Made hat sich bereits verschlissendenn alles dreht sich um die Quantitätder Ware aus ganz billigen Produkten selbst du als Mensch bist leider gar nichts wertwenn du nichts kaufst und deine ganze Zeitim Rausch des Mangels weiter konsumierst…
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: AFFEN

Blankosonett die Diebesbande, nennen wir sie Affensind auf dem Kriegspfad, in den leeren Straßender Stadt, ich glaube, dies heißt wildes Lebenum von dem Naschmarkt süße Süßigkeiten die ihnen nicht gehören, zu stibitzendas ist ein riesengroßer Spaß für alleund bietet Nahrungsanbot in Füllezum Nulltarif plus sich nicht schmutzig machen der Erste, das ist Hanamu der WildePiratenfürst auf dem Schoß einer Touristindie lacht schrill auf, der zieht ja seine Waffe [Huch P18] sie meinte schon Bananeder Affe zetert über Stock und glattem Steindu siehst: als Gott genießt man(n) Narrenfreiheit…
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Beiträge Erzählung Prosa

Christian Knieps: Räum auf!

Letztens kam ich in das Zimmer meines pubertierenden Sohnes und es sah aus, als hätte er den nicht ernst gemeinten Auftrag ernst genommen, jeden Quadratmillimeter seines Bodens mit irgendeinem Gegenstand zu bedecken. Zwischen dem Gefühl der Freude, dass mein Sohn etwas mit einer solchen Konsequenz betrieben hatte und dem aufwallenden Zorn, dass mein eigentlich gemeinter Auftrag wieder einmal völlig ignoriert worden war, fand ich im hinteren Bereich des Zimmers eine kleine Ecke, wo ich den Boden sehen konnte – und das Gefühl der Freude hatte keine Chance mehr. Ich nahm tief Luft und ließ den Zorn über meine Stimmbänder entweichen,...
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Beiträge Kommentar Prosa

Lena Speckmann: (Un)Ordnung

„Ordnung ist das halbe Leben!“ Junge, wie ich diesen Spruch hasse. Ich weiß gar nicht mehr, ob das Mama war oder Papa, aber diesen Spruch bekam ich früher ständig zu hören. Meganervig. Was ich am meisten daran hasse? Auf der einen Seite, dass er stimmt. Man spart wirklich wahnsinnig viel Zeit, wenn man immer weiß, wo was liegt. Auf der anderen Seite frage ich mich seit meiner Kindheit, woraus denn nun aber die andere Hälfte des Lebens besteht, wenn Ordnung als solche einfach mal 50% einnimmt. Aus Steuern? Bonbons? Oder am Ende ganz profan: aus Unordnung?  Ordnung ist praktisch. Sie...
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: DRAMA

  im Endstadium einerchronischen Energieverschwendungin der das System(sagen wir du)komplett aus derFassung gerätstaubtrockenheizt sich das Klima auf
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Beiträge Lyrik

Carsten Stephan: Wenn nicht mehr Qualen und Glasuren

Novalisoulipo Wenn nicht mehr Qualen und GlasurenSind Schüssel aller Partituren,Wenn die, so singen oder küssen,Mehr als die Tadelnswerten wissen,Wenn sich das Zelt in freie RebenUnd in das Zelt wird zurückbegeben,Wenn dann sich wieder Pflicht und RattenZu echter Wahrheit werden gattenUnd man in Härchen und GerichtenErkennt die ew’gen Spukgeschichten,Dann fliegt vor Einem geheimen HortDer ganze verkehrte Besen fort.
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Beiträge Lyrik Songtext

Carsten Stephan: Das Mosaik von Magda Meste

Dreigroschenoulipo Und der Halo, der heischt ZährenUnd die trenzt er im GesimsUnd Madam, die heischt ’ne MesteDoch die Meste siezt man nicht. Ach, es soggt der Halo FlözeRund, wenn dieser Bob vergipstMagda Meste tränzt ’nen HangarDrauf man keine Unze löst. An des Thorax gschupfter WatscheLaden poco Lieken umEs jappt weder Pferch noch CordulaDoch es hievt: Magda münzt um. An ’nem schrohen brachen SorghoLockt ein tumber Mansch am StrebUnd ein Mol girrt um die EderDass man Magda Meste nippt. Und Schnat Meinolf blökt versottenUnd so mancher reife ManschUnd sein Gest heischt Magda MesteDer man nichts bewurzeln kann. Jochem Trafik watscht’ gehenkeltMit...
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Mein Chaos

Mein geliebtes Chaoswärst dudoch bloßnicht so groß Dann müssteich nicht suchen Und würdemeine Sachen finden Mein geliebtes Chaosdu wirstjetzt verschwinden Denn ichordne und räumein allen Ecken auf.
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Chaos

Wo istmein Hemd? Womeine Tasche? Im Chaoskann ichnichts finden Wo istmein Schlüssel? Womeine Uhr? Wie entkommeich diesemChaos nur?
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Beiträge Glosse Prosa

blumenleere: den leeren tischen & gestaden

trachte verschwenderisch nach ueberopulenten & -kandidelten trachtenpersiflagen,auf dass diese deine dann pseudotrachten explizit nach einer dich auszerordentlich schmerzhaft vertrimmenden tracht pruegel trachteten, da du die bestehenden ordnungen kategorisch erstarrter konservativer trachtenvereine gezielt in neumodische un- & umordnungen hinein zu stuerzen suchst … eine frage, also, der blickwinkel, der weltanschauungen & perspektiven: der einen freud, der andren leid – wandel kontra bestaendigkeit. & waeren wir dem i-ging naeher als dem blanken faschismus unsrer scheinheiligen, verlogenen bibeln & vermeintlich in granit gemeiszelten, in ihren hoechst ambivalenten umsetzungen elitaere blasen behuetenden & die relativ armen mehr & mehr zermalmenden scheiszgesetze, wuerden uns –...
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Beiträge Glosse Monolog Prosa

Maria Fischer: Ordnung und Unordnung

Als ich mit dem Blick flüchtig von meinem Rad auf den Boden traf,entdeckte ich verzückt ein einsames gepinseltes Herz. Unter seinerblutroten Schicht schimmerte tiefer, klebschwarzer Teer. Wohl einkreativer Geist zauberte dieses unerwartete Liebessymbol auf dietrostlosen schmutzigen Teerflecken. Von Kopf wie Fuß auswärts,strichen noch Tropfen des damals heißen Teeres auf einem kurzenWeg. Blutrote wie tiefschwarze Fahrradspuren verliefengeradedurch Richtung Nord und Süd – von frischer Farbe.Plötzlich fiel mir die Ordnung in unserem Herzen ein.Frische Verletzungen im Herzen. Aber auch frische Liebesfreudensenkrecht durchs Herz. Verteilt in unserem Körper, Geist wie Seele.Diese Spuren bescheren uns Unordnung, alles istdurcheinandergewirbelt, sobald das Herz liebt oder schmerzt....
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: Die Dekonstruktion einer Palme

in den Wurzeln der Palmeüberwintern wirmit dem Kopfhydrophobzwischen Luftblasenund einemParadies das nachAbholzung schmecktlass uns träumenbis ihnen der Atem ausgeht
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: Replikant

Hot Standby Datenanalyse Querformat im Dunkelnausgelesen wirkt deine Textur wie eine Raubkopieaus Licht | Quadraten und dem Schein den du nachaußen präsentierst. dein kostbares Innen. Bewahre
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Beiträge Prosa

Lena Speckmann: (Un)Ordnung

„Ordnung ist das halbe Leben!“ Junge, wie ich diesen Spruch hasse. Ich weiß gar nicht mehr, ob das Mama war oder Papa, aber diesen Spruch bekam ich früher ständig zu hören. Meganervig. Was ich am meisten daran hasse? Auf der einen Seite, dass er stimmt. Man spart wirklich wahnsinnig viel Zeit, wenn man immer weiß, wo was liegt. Auf der anderen Seite frage ich mich seit meiner Kindheit, woraus denn nun aber die andere Hälfte des Lebens besteht, wenn Ordnung als solche einfach mal 50% einnimmt. Aus Steuern? Bonbons? Oder am Ende ganz profan: aus Unordnung? Ordnung ist praktisch. Sie...
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Beiträge Brief Prosa

Sophie Stiller: Ein Musikchen

Musik, Musik, jubelt es in mir. Was kommt da an mein Ohr heran? Es schlecht sich ein leises Cello dicht herbei, quietschend, summend, ein warmer Klang, klug und vorsichtig tastend, fühlend.. nebenher galoppiert die EGitarre, es schrammt und dampft rhythmisch vor sich hin, wobei im nächsten Augenblick ein klarer Riff den Raum durchsaust wie ein Blitz. Von links holpert und stolpert ein Saxophon herbei, etwas clownesk und auf schöne Weise unbeholfen mault und jault es den gemeinschaftlichen Klängen zu, wird aufgefangen durch ein freundliches Stuhl-Xylophon, welches sich rhythmisch ins musikalische Gedränge tanzt und das Gejubel und Gejaule mal unter- mal...
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Beiträge Lyrik

Simon Borowiak: Spirituosenleben

Frau Magenbitter hauts vom Stuhl.Herr Dornkaat liegt daneben.Eifrig bemüht sich Pommery,versucht sie aufzuheben. Dem jungen Korn ist nichts mehr klar.Frau Gin sieht eine Maus.Herr Pils beugt sich zu weit nach vornund fällt zur Flasche raus. Alles verdunstet, schwappt und ölt,entkorkt sich auf den Tischen.Auch Fräulein Selters geht es schlecht:Sie muss hier morgen wischen.
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Beiträge Lyrik

Simon Borowiak: Parforce

Es scheuchte der Windmit Fauchen und Pfeifendie Wolken geschwindübern Mondund all das Gefiederteschwärmte ausund all das Gefiedertestob auseinanderund Himmel und Pfützenund Luft und Gehölzund fauchende Wasserund pfeifende Ästeganz dicht beieinanderdie zehn Firmamenteund Hagel und Flockenrußschwarz und mondgelbmein Herz wurde müdeund ich stieg vom Pferd.
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