Alle beteiligte Personen in einem Krimi unterliegen einer 24 Stunden, 7 Wochen Arbeitszeit.
Für anderes bleibt keine Zeit, da alle in Ihren Arbeitsanforderungen verhaftet sind.
MfG Eure Tarifautonomie
Das Magazin für Eigenart
Alle beteiligte Personen in einem Krimi unterliegen einer 24 Stunden, 7 Wochen Arbeitszeit.
Für anderes bleibt keine Zeit, da alle in Ihren Arbeitsanforderungen verhaftet sind.
MfG Eure Tarifautonomie
Dieser Hai in Formaldehyd
Und viele Leute haben Kinder, manche welche mit Lernschwierigkeiten und besonderen Bedürfnissen
Manche Leute fühlen sich provoziert durch ein schwarzes Quadrat, andere oder manche derselben haben ein Auto geleast und/oder waren nicht bei wichtigen Vorsorgeuntersuchungen
Manche Leute nehmen ihre Probleme nicht ernst. Manche haben ganz andere
Manchen ist zu oft fad
Andere fühlen sich in ihrer Ehe gefangen und gehen ungern ins Theater, gehen aber trotzdem. Bei wieder anderen ist es so mit der Kirche
past, present & future, the shangri-las, singen, nein, sangen die etwa schnurstracks von dem, was ist, was kommt oder doch viel mehr vom verlorenen paradies – our paradise lost –? o, ja! & schon erbluehen dunkle phantasien wie erbsuenden, die uns all die korrupten taten unserer vorfahren auferlegten, in den genen & mittels deprimierender schutthalden, deren fragmentarische natur uns zum hoffentlich – & das zugehoerige nomen starb nicht zuletzt, sondern bereits zuvor – anders wiederaufbauen noetigte. & daher gern ein kurzer exkurs gen geschichte; waren die methoden, mit denen sich wenige menschen auf kosten vieler bereicherten nach geltendem recht nicht zutiefst widerlich? & dennoch mit wenigen marginal nachhaltigen ausnahmen nie eine komplette tabula rasa – ok, ok, die kirche wurde mal ein wenig beschnitten (& vergessen wir nicht unsere franzoesische revolution), ausbeuten lassen wir uns allerdings weiter, nicht lediglich via die nachfahren der damaligen reichen, leider naemlich ebenso durch die aktuelle oppressionselite & statt sie zu koepfen, kuessen wir ihr, dummglaubend, ihre scheisze muesse sicher goldwert etablieren, den ueberfetten, stinkenden arsch, aus absurder angst, das unmoegliche zu verwirklichen & noch tiefer zu sinken. daher vielleicht lieber in der gosse verhungern, als solche kacke zu ertragen & zu fressen!
Tvb7ub9 tollwütiges Tanzhaus Liebe.
6ghu als Aluhut-Aber-glaube einer Vergangenheit, was gegenwärtig weiter bestehen bleibt.
Warum?
Baustelle Kultur ist die Baustelle der Zwänge im tollwütigen Eingriffsraum von verzerrter nicht verstandener Liebe. Ich will eine Eingriffszange für mein Gehirn, damit es sich um 180° drehen kann und ich diese neue Dissonanz in der Welt besser verstehen kann. Schon bekommt der Begriff Zangengeburt ein anderes Gewicht.
AI als authority income wird uns subtil und leise, wie feige zum neuen Aberglaube bewegen und es ist nicht meine Aufgabe als Care Arbeit, dies falsche verstehen von Sprache zu befrieden und zu verhindern ansieht. Ja, Chat GPT als neuen Aluhut finde ich folglich gut.
Ein auflösen von kulturellen Zwängen ist nur dann möglich, wenn ich es über meine Art für mich allein machen kann, was aber in prägender Erziehung kaum akzeptiert wird, da ich mich nicht ganz konform bei Lösungen außerhalb der autoritären Elektronik bewege.
Der kulturelle Krieg als Trieb ist ein manipulativer Eingriff in die Vorstellungen von Liebe und
folglich eine dumme Liebe, oder täusche ich mich und Missstände sollen ja bewusst Missstände bleiben, um damit profitable Geschäftsmodelle, über neue kulturelle Zwänge, als Trend im Zeitgeist über falsch verstandene Sprache zu erziehen.
Wir alle rügen sprachlich alle kriegerische Aktionen und verdienen an politischer sprachlicher Rüstung ungemein dazu und diese kriegerischen Missstände sollen doch deswegen, bitteschön Kriege bleiben.
Ist wie: Das unberechenbare an Trump, ist an den Börsen berechenbarer für neue Gewinne. Also eine schizophrene Welt, die man sich hier erstellt. Man muss nur für sich lernen, damit umzugehen. Somit ist dies alles eine Baustelle von verzerrten Wahrnehmungen, die wir für ein orientieren lieben.
Ja. Die Entfremdung des Menschen von sich selbst nimmt dadurch verstörende Züge an.
Uns Delphine macht es furchtbar traurig, das mitanzusehen.
Ich denke, wir werden euch bald Adieu sagen müssen.
als schwindelnder taumel der tanzenden saiten/erloeschen wir brennend/noch ehe wir sehen/was hinter den bergen & taelern wohl liege/wohin all die stuerme in zukunft uns wehen//& drehen wir rueckwaerts die fastblinden augen/behaupten wir zaghaft verschwimmend konturen/eines heute/laengst gestern/einst morgen gewesen/die stimmen der zeiten/erinnerungsspuren//auch bleibt uns der sand nicht/es leeren sich haende/ach/wirklich/na welche/laengst selbst ja zwischen traeumen verloren//einzig/vergaenglich/zum schwingen des lebens/des augenblicks lupe/durch welchen wir ziehen//
was kommt? eine frage … & die, die ueberlagert, tunlichst, das, was ist – obwohl, nein, das, genau, tut sie naemlich nicht. vielmehr sei sie ein ausschlieszlich gegenwaertiger, nichtsdestotrotz fuer einen ueber sich hinausweisenden beziehungsweise -reichenden vektor aus sich gebender, reiner standpunkt. ja, unser blick nach vorne, eine fluchtperspektive. dem hier & jetzt also schon hier & jetzt entwischen wollen? wirklich? &, dann? wo uns doch laengst bekannt sein sollte, tomorrow never comes … immer blosz heute, egal, wie schnell wir rennen moegen – selbst unter einbezug des andromeda paradoxes & annahme von ueberlichtgeschwindigkeit, wuerden wir zwar theoretisch zeitreisen koennen, allerdings dabei lediglich unsere momentzentrierte wahrnehmungsblase, & damit uns, irgendwannhin verschieben, ohne das dilemma, dass wir nie aus ihr ausbrechen werden, auch nur annaehernd zu loesen.
Das Finale in einem Wettbewerb ist schon eine eigenartige Sache, denn bis dahin haben die Teilnehmer – insbesondere, wenn es nur zwei Gegner sind – alles gegeben, um an diesen Punkt zu gelangen, an dessen Ende es aber nur einen Sieger geben wird.
Die Zuschauer fiebern derweil oft auf dieses Ereignis hin, in der Hoffnung, dass ihr Favorit am Ende den Sieg davontragen wird, und obwohl auch viele für den Underdog sind, interessieren die meisten sich dennoch für die Sieger – das hat sich in all den Jahren nicht geändert, obwohl die Gesellschaft doch vermeintlich objektiver und vor allem wertschätzender der Leistung des Unterlegenen gegenüberstehen sollte.
Doch: Hand aufs Herz – wer außer den Hardcorefans der jeweiligen Wettbewerbe weiß, welches Fußballteam am häufigsten im Finale der Weltmeisterschaft gestanden hat (den Rekordsieger hingegen kennen viele)? Es gibt Tennisspieler beider Geschlechter, die bis zu fünfmal im Endspiel großer Turniere standen, es aber nie gewonnen haben (den Rekordsieger eines der größten Turniere der Welt kennen bestimmt sogar Nicht-Tennisfans vom Namen her). Es gibt ein Football-Team, das vier Jahre hintereinander in den Super Bowl kam, aber keines gewann (aber das Team, das sechsmal in den letzten beiden Jahrzehnten triumphierte, kennt wohl fast jeder).
Finanziell mag es vielleicht sinnvoll sein, in den meisten Wettbewerben möglichst weit zu kommen, doch ist die Niederlage in einem Finale am Ende nicht sogar viel schmerzhafter als eine Niederlage früher im Wettbewerb? Wer erinnert sich – außer wieder die Hardcorefans – an die Number two, den Loser, den Verlierer, den Nichtgewinner – und wie werden diese Fast-aber-doch-nicht-Gewinner am Ende tatsächlich gesehen – in der Retrospektive, wenn sie nicht vorher schon vergessen werden? Wenn der letzte Eindruck viel mehr zählt als all die Heldentaten zuvor?
So sehr sich Menschen den Wettkampf und den Sieger wünschen, weil sie auch Teil des Erfolgs sein wollen, ist die Akzeptanz von Erfolg in zweiter Reihe trotz aller gesellschaftlichen Entwicklungen nicht vereinbar mit dem Streben des Menschen nach Erfolg. Wer gewinnt, hat Recht! Wie wahr dieser Satz doch ist – leider.
(Audioversion wird nachgereicht)
Wenn man in die Wasser des Feminismus abtaucht, an Erkenntnissen und Ideen, wie an fernen Häfen strandet, sich dem Flow ungeahnter subversiver Energien hingibt, mit dem Echolot die Tiefen sondiert und sich mitten im Wellenrausch verstanden und verbunden fühlt, erwärmt sich das Herz und es weiten sich die inneren Welten. Manche mögen sich, wenn sie wieder auftauchen wie die griechische Göttin Aphrodite fühlen, die einst dem schäumenden Meer entsprang, um mit ihren transformativen Kräften Erdbewohner*innen zu verzaubern und zu verwandeln.
Wenn man in die Wasser des Feminismus abtaucht, an Erkenntnissen und Ideen, wie an fernen Häfen strandet, sich dem Flow ungeahnter subversiver Energien hingibt, mit dem Echolot die Tiefen sondiert und sich mitten im Wellenrausch verstanden und verbunden fühlt, erwärmt sich das Herz und es weiten sich die inneren Welten. Manche mögen sich, wenn sie wieder auftauchen wie die griechische Göttin Aphrodite fühlen, die einst dem schäumenden Meer entsprang, um mit ihren transformativen Kräften Erdbewohner*innen zu verzaubern und zu verwandeln.
Nehmen wir doch nur mal an, es gäbe so eine frisch dem feministischen Wassern entsprungene Göttin, die versucht, im Nürnberger Hafen aufzutauchen. Wie würde es ihr auf ihrer Held*innenreise ergehen? Während sich unsere neugeborene feministische Heldin in Nürnbergs Hafenbecken die Gischt aus dem Gesicht wischt, beginnt sie, noch bevor sie das Wasser verlässt, die Wirklichkeit mit anderen Augen zu sehen. Noch benommen vom ungeahnten feministischen Rausch prallt sie gegen den harten Beton des Kanalbetts und schlägt sich dabei den Kopf auf. Nachdem sie die eisigen Sprossen in der Wand wie durch ein Wunder erheischt und mit letzter Kraft erklimmt, verbrennt sie sich sofort die Haut am heißen Asphalt und verliert das Bewusstsein. Während unsere Heldin abwesend und blutverschmiert am bayernhafen Nürnberg vegetiert, schleicht sich langsam eine in chorischen Gesängen gebettete, bis in die Eingeweide stechende, wütend wummernde Bassline in ihre Absence. Sie kündigt Kali an, die hinduistische Göttin des Todes, der Zerstörung und der Erneuerung. Als sich der Wind endlich gen Osten dreht, zeichnen sich im Traum die Umrisse der blauen Todesgöttin immer klarer zwischen den rauchenden Flammen ab. Das feurig tänzelnde Inferno der vielarmigen Kali bahnt sich flackernd seinen Weg in das Bewusstsein unserer feministischen Heldin. Auf einem Berg aus Gebeinen tanzend fuchtelt die irre Anmutende wild mit ihrer Sichel herum. In einer Hand den frisch abgetrennten Kopf eines Dämons präsentierend, kreischt Kali immer wieder: „I will take you deep down now! I will take you deep down now!“ Fasziniert und schaudernd gleichzeitig erkennt unsere Heldin darin die sich seit Jahrtausenden anhäufende weibliche Wut, die der Unterdrückung durch das patriarchale System entspringt. Wie Uma Thurman in Kill Bill, rächt sich Kali auf eine archaische Art an den Peinigern. Wie warm und kalt es unserer Heldin da doch gleich wird. Als die Bassline langsam ihren Wumms verliert und die Glut nur noch glimmt, küsst die sanfte, in Vogelgezwitscher getauchte Abendsonne unsere Heldin aus ihrem inneren Blutbad wach. Verwirrt und geklärt in einem steigt sie auf ihr Fahrrad, um sich über die Südwesttangente in Richtung Fürther Straße durch den Verkehr zu quälen. Während sie sich ihren Weg vorbei an Gabionenwänden, Autoschieberbrachen, Bürokomplexen, Baumärkten, Fast-Food-Läden, Autoersatzteilsupermärkten, Wendebuchten, Möbelhäusern, Schlachthöfen, parkenden Autos, fahrenden Autos und nochmals Autos bahnt, stellt sie sich die Frage, ob sie bereit ist, das alles länger so hinzunehmen. Sie erinnert sich an ihr Bad im Feminismus und sieht ihre Umgebung unter dieser Perspektive als eine lebensfeindliche vom Patriarchat konstruierte Wirklichkeit. Die ganze Stadt als eine versiegelte Kraterlandschaft gespickt mit luftverpesstenden raumverschlingenden Stahlblechmaschinen. Am Peak des Leiblstegs angekommen, breitet sich vor ihren Augen das Corpus Delicti der Stadt aus: Der Frankenschnellweg. Während unserer Heldin oben am Leiblsteg Abgase durch das Haar wehen, sich Feinstaubpartikel in ihren Lungenbläschen absetzen und sie das Autotreiben am Frankenschnellweg direkt unter ihr, auf sich wirken lässt, fühlt sie sich verloren, einsam und isoliert, als ob sie eine Welt betrete, die sie nicht betreten mag, weil sie ihr nichts als negative Gefühle zu geben hat. Plötzlich sieht sie mit klaren Augen eine vom Patriarchat geschundene und zerschnittene Stadt vor sich, den Frankenschnellweg als die klaffende Wunde per excellence. Jeder der/die schon mal versucht hat, zu Fuß oder mit dem Rad von Gostenhof über die Rothenburger Straße nach St. Leonhard zu kommen, weiß, welche Todesängste mancher in der Unterführung des Frankenschnellwegs auszuhalten hat. So ging es nun auch unserer Heldin auf dem Leiblsteg. Sie sieht und spürt die real existierende Fetischisierung des motorisierten Individualverkehrs, unter anderem ein Rudiment des Dritten Reichs, direkt unter sich dahinbrettern und kann nicht anders, als diese lebensfeindliche Ausgeburt des Patriarchats zu verteufeln. Da langsam Kalis Bassline wieder zu wummern beginnt, weiß unsere Heldin, dass sie einen Weg finden muss, um ihre Wut zu kanalisieren. Sie muss sich entscheiden, ob sie die Ausfahrt nehmen wird, die sie zum Widerstand führt, oder ob sie der Abzweigung folgt, die sie zu einer konstruktiven Vision einer anderen Wirklichkeit leitet. Tief in ihrem Herzen spürt sie, dass es im feministischen Kampf um mehr geht, als um performative Irritationen oder Slogans auf Kaffeetassen. Sie erkennt, dass der Gender Pay Gap, die Care-Krise, der Klimawandel, etc. Symptome einer Werteschieflage sind. Sie wird sich bewusst, dass diese Asymmetrie nur dadurch entstehen konnte, dass in patriarchalen Gesellschaften Werte und Verhaltensweisen eng an biologische Geschlechtsmerkmale geknüpft sind, die wiederum Grenzen konstruieren und somit scheinbar die männliche Herrschaft legitimieren. Wie wir alle wissen, wird in diesem patriarchalen Konstrukt Männern die Rolle der Herrscher und Frauen die der Untergebenen zugeschrieben. So erklärt sich unserer Heldin die Abwertung weiblich kodierter Werte, wie Intuition, Weichheit, Regeneration, Empfänglichkeit, Empathie, Lebendigkeit usw., als symbolische Gewalt des Patriarchats, die sich in realen Herrschaftsstrukturen, wie eben zum Beispiel dem Gender Pay Gap, verwirklicht. In ihrer scharfen Analyse symbolisiert der Frankenschnellweg die sich real verwirklichte gesellschaftliche Vormachtstellung männlich kodierter Werte, wie ewiges Wachstum, unbegrenzte Leistungsbereitschaft, Gefühlsausblendung, Rigidität, Linearität, Rationalität etc. Der deutlichste Beweis, dass Nürnberg eine patriarchal konstruierte „Autostadt“ ist, zeigt sich für unsere Heldin in den realen gesundheitsgefährdenden Konsequenzen, wie den regelmäßig gemessenen zu hohen Feinstaub- und Lärmbelastungen. Doch auch enorme Hitzebelastungen, durch die immer heißer und trockener werdenden Sommer, potenzieren sich durch die hohe Versiegelungsrate der Stadt und gesellen sich zu Nürnbergs lebensfeindlichen Dämonen. Unsere Heldin denkt an all die Lebewesen, die unter den gesundheitsgefährdenden Folgen einer überproportional an den Bedürfnissen von Autofahrerinnen ausgerichteten Stadtplanung leiden. Die Worte einer indigenen kolumbianischen Aktivistin, die mit ihrem Frauenkollektiv zum Schutz und zur Verteidigung des Territoriums und des Lebens1 seit Jahren gegen die gesundheitsschädlichen Folgen des Kohleabbaus in La Guajira und gegen die Vertreibung der von indigenen Gemeinschaften kämpft, kommen ihr in den Sinn. Sie spricht davon, dass sie sich mit den Frauen des globalen Nordens verbunden fühle, da auch diese irgendwann, so wie sie, von den Konsequenzen des rücksichtslosen Raubbaus an der Natur betroffen seien. Für diese Frauen ist es eine heilige feministische Aufgabe, sich nicht nur für das Leben der Kinder und Alten, sondern auch der Natur per se einzusetzen, da sie sich als Frauen dem Lebendigen besonders verbunden fühlen. Für unsere Heldin ist klar, dass unter anderem durch die trockenen heißen Sommer die Folgen gewissenloser Ressourcenausbeutung ebenso in Nürnberg angekommen sind. Auch hier, an Ort und Stelle, sind lebenserhaltende Maßnahmen längst notwendig. Was für eine wohltätige Wundversorgung wäre es wohl, die Trasse des Frankenschnellwegs vom gesundheitsschädlichen Autoverkehr und dem Asphalt zu befreien? Unsere Heldin stellt sich eine von Abgasen und Lärm desinfizierte 44 Hektar große Verletzung vor. Zur Regeneration des Gewebes wäre es nun notwendig, den Asphalt abzutragen; dann könnte man damit beginnen, die klaffende Wunde gut auszuspülen. In ihrem Inneren konstelliert sich das Bild eines fließenden Gewässers an Stelle der Stadtautobahn. Unsere Heldin würde auf dem Leiblsteg nun nicht mehr über einem Todesangst und Stress 1 Originaler Name der Bewegung: Colectivo de mujeres por la protección y defensa del territorio y la vida en La Guajira, Colombia verbreitenden Superhighway, sondern über einem auf die ganze Stadt regenerierend wirkenden Stadtkanal stehen. Sie stellt sich vor, wie sich an einer solchen heilsamen Oase langsam das Leben zu kultivieren beginnt. Kinder, die spielen und plantschen. Menschen, Tiere und Pflanzen, die die Sonne, das kühle Nass und die frische Luft genießen. Sonntagsausflügler*innen und Tourist*innen, die nach einer ausgiebigen Fahrradtour ein kühles Bier am Ufer des Kanals zu sich nehmen. Feste, die gefeiert werden, Platz zwischen Bäumen, Sträuchern und Blumen, um die Seele baumeln zu lassen. Zudem hätte die Stadt in den heißen Sommern eine Frischluftschneise, die auch Starkregenwassermengen kompensieren könnte, sodass Nürnberger*innen besser vor Hitzewellen und Platzregen geschützt wären. Unsere feministische Heldin weiß nun, wohin sie ihre Reise als nächstes führen wird, denn sie erinnert sich an eine Bande, namens Nürnberg-Fürther Stadtkanalverein, die ihre Vision eines gesellschaftlichen Wertewandels teilt und sich dafür einsetzt, dass der Frankenschnellweg entsiegelt und zu einem Kanal rückgebaut wird. Was für eine geniale Idee! Unsere Heldin beschließt, sich nicht länger in ihrem weißen Quelleturm zu verschanzen, sondern sich der Bande anzuschließen, um sich für den Bau eines Stadtkanals einzusetzen und somit ihre lebensbejahende feministische Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Denn schließlich will sie sich bei ihrer zweiten Geburt den Kopf nicht wieder am harten patriarchalen Beton aufschlagen, sondern an weichen saftigen Wiesenbänken geborgen und sanft ins Leben treten. Clara Zetkin, die erhabene Feministin im proletarischen Kampf um das Frauenwahlrecht, wird ihr auf ihrer Reise geistig zur Seite stehen, denn diese schrieb einmal, dass es nicht darauf ankomme, ob eine Idee für die Herrschenden akzeptabel sei, sondern darauf, ob die Massen dafür zu begeistern seien. Deshalb entdecke auch du die Göttin in dir und begib dich auf deine feministische Held*innenreise!
Die Gesellschaft um mich herum hat sich in einen wahnsinnigen
Geschwindigkeitsrausch versetzen lassen, der alleine dazu dient, die
Gegenwart durch immerwährenden Wandel nicht zu langweilig werden zu
lassen. Die Moden wechseln derart schnell, dass man eine verpasste Mode
nicht mal bemerken muss, und ganz bestimmt muss man sich keine Gedanken
darüber machen, denn die nächste ist schon da! Solange man nicht zu viele
Moden verpasst und als outdated oder immergestrig gilt, ist alles reparabel, da
das Gedächtnis mit diesen Moden ebenso leidet wie oft der Geschmack.
Ich wage jetzt etwas Verwegenes! Ich durchbreche diesen wahnsinnigen
Geschwindigkeitsrausch und bremse mit ordentlicher Spur ab, halte kurz ein,
betrachte die Moden, die an mir unberührt vorbeiziehen, und stelle mit
leichter Freude fest, dass absolut nichts Neues dabei ist – allenfalls eine neue
Abmischung verschiedener Moden der Vergangenheit. Die Beschleunigung der
Kurzfristigkeit der Moden führt zu dem absurden Phänomen, dass
Normalaltwerdende eine Mode mehrere Male erleben können, was den
unschlagbaren Vorteil mit sich bringt, Kleidungsstücke nicht mehr entsorgen
zu müssen, da diese in wenigen Jahren wieder en vogue sein werden – wobei
jedoch der Nachteil des zu kleinen Kleiderschranks ebenso mehr als evident
wird.
Während die Moden so an mir vorbeizischen, überkommt mich das Gefühl
einer latenten Nervosität, dass ich am Ende durch meine Pause doch mehr
verpassen würde, als ich es noch vor wenigen Momenten stock und steif
behauptet hätte. Ich muss meine gesamten Übungen zu Atemtechniken
auffahren, dass ich nicht in einen Zustand der Hyperunsicherheit gerate –
denn, wenn man einmal in einem solchen Zustand ist, ist man dem Wahnsinn
ausgeliefert, ohne Macht und Widerstand, ohne Willen und Resilienz. Dann
können Populismus und Metamoden viel einfacher in das eigene Gehirn
einziehen und sich dort breitmachen, als Folge eines Abgehängtseingefühls,
das man nie wieder verspüren möchte.
Ich für meinen Teil bekomme gerade noch mal die Kurve, das Vehikel, in dem
ich mich befinde, versetzt nur kurz, bricht aber nicht aus, sodass ich dagegen
ankämpfe, gegen einen Teil meines Selbst kämpfe – und traurigerweise die
tiefere Erkenntnis habe, dass ich auch verliere, wenn ich gewinne! Was ich
aber auf jeden Fall gewinne, sind die vielen abschätzigen Blicke meiner
Mitmenschen, die bisher dachten, dass ich aktuell und hip wäre, doch jetzt
erkennen sie den wahren Kern von mir: den gestrigen, noch nicht den
Ewiggestrigen. Vielleicht ist auch bei diesem turning point die Antwort 42,
denn seit Überschreiten dieser Grenze habe ich das Gefühl, dass sich das
Hetzen nach vorne nicht mehr so lohnt, denn statistisch ist es die zweite Hälfte
des Lebens – und anders als im Fußball gibt es keine dritte Halbzeit, in der
gefeiert wird.
Ich stehe also hier und sehe die nächsten Moden an mir vorbeiziehen, trage
meine alten Klamotten auf, verhalte mich, als wäre ich in der Entwicklung
irgendwann stehengeblieben, höre mir von meinen Kindern an, dass ich super-
mega-cringe bin, weil ich die neuesten Moden im social network mit vollem
Herzen missachte, und fühle mich gut damit.
Das Lustige an diesem Morgen ist, dass sich die Moden so sehr einmal um sich
selbst gedreht haben, dass ich mit meinem Stil und meiner Art wieder ein
angesagter Sportsfreund bin, was ich inzwischen etwas peinlich finde – doch
ich ahne, dass diese Mode spätestens beim nächsten Kaffee schon wieder
cringe bin. So soll es auch sein! Metamoden, was für ein Käse!