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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

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"Ich interessiere mich nicht für Daten (...)." (Bill Gates über Datenwissenschaft)
"Es gibt zwei Arten von Scholz, einen guten und einen schlechten. Der gute Scholz steht für unsere Würde und Selbstachtung.
"Mein Dresden. Meine Stadt. Mein Müll." (sauber.dresden.de)

Neue Textbeiträge

Beiträge Drama Hörspiele

Christian Knieps: Erstes Bild

Podcast version: Webexklusive Version: Adam und Eva sitzen mit dem Rücken gegen den Baum der Erkenntnis und chillen. Urplötzlich geht das Licht aus, und beide sitzen für eine Zeitlang im Dunkeln. Nur ein kleines Licht ist noch auf die beiden gerichtet. Eva: Gehst du mal nachsehen? Adam genervt: Wenn’s denn sein muss! Adam müht sich nach oben, geht hinter den Baum der Erkenntnis, werkelt. Dann kommt er zurück. Nichts! Ich glaube, die haben uns den Strom abgestellt! Eva: Diese gottverdammten Blutsauger! Sag mal, Adam, hast du denn auch die Stromrechnung bezahlt? Adam: Ich denke schon, Eva! Geht doch automatisch vom...
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Beiträge Monolog

Matt S. Bakausky: Megastar

Jeder kennt mich, ich kenne niemanden. Man nennt mich den nächsten Michael Jackson. Ich bin ein Megastar. Überall wo ich hinkomme schreien die Frauen und fallen in Ohnmacht. Aber ich bin sehr schüchtern und bin am Boden geblieben. Manchmal habe ich sogar das Hochstaplersymptom. Dann glaube ich für vier bis fünf Stunden, dass ich ein Niemand bin und nichts zu bieten habe. Ich fühle mich auch oft sehr einsam, gerade unter Menschen, dann ziehe ich mich zurück für ein paar Wochen nach Altenried. In Altenried kennt mich niemand als Megastar und ich kenne jeden. Es ist meine Familie, mein Dorf....
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Mega

Immer großund nie alleinwie eine Vorsilbesoll mega sein MegacoolMegageil MegastarkMegasound MegahertzMegabyte Das istmega krass Und machtmega Spaß.
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Beiträge Lyrik

Simon Borowiak: Geschlossene II

Sechs Uhr dreißig Morgenrunde.Setz Dich auf! Geh los! Gesunde!Lange Gänge,zähe Gänge,immer wieder,volle Länge,immer wiederBett bis Tür,wo ein Cherub sitzt dafürund liest Illustrierte.Elf Uhr dreißig Mittagsrunde.Seelenkrümmung. Neue Stunde.Kurze Gänge,enge Gänge,tausend Meisenim Gedränge,Bett bis Türund Tür bis Klo,laut bis Krachund Mensch bis Zoo.Einer muss mal kreischen.Sechs Uhr dreißig Abendrunde.Pharmaka in aller Munde.Dunkle Gänge,schwarze Gänge,immer wieder,volle Länge,Finsternis und Fehlbelichtung,Einsamkeit und Selbstvernichtung,leider stirbt man nicht im Schlaf.
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Megacities

Megacitiesund MegasmogMegacitiesund Mega-LärmMegacitiesund MegaproblemeZu großZu lautZu stickigUnd vielzu nervend.
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: Murmeln

Beim Betreten des Saalestrinken wir Sandaus riesigen Urnenbis sich die Zeit bewegtschreitendziehen schwindelnde Gemälde vorbeiwir überqueren eine dunkle Schwelleauf der andren SeiteFische und Schalentiereschwarz wie Bleiim öden Raumauf dem Plakathinter dem Vorhangsuchen sie verlassene Muschelndie Anderen nicken fremdich weiß nichts davonatme graue Luftkein Erklärenbin alleinin dieser taubstummen Weltregiert das Schweigenrauschen Murmeln vorbeiklickern die Leere einmit Augenschussam Wetzellochsammeln sich die stillen Stimmender einsamen Nachtund machen mir Angstauf dem Plakatim öden Raumsuchen siemich
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Beiträge Kommentar

blumenleere: kawumm!

o, du groeszenwahnsinniges praefix, mega, das du – im wahrstensinne der worte mir nichts, dir nichts – aus eh schon gewaltigemschier unermessliches machst!, ja, wir wollen deutlich mehr von dir,wenn wir heraus, aus unseren ganz persoenlichen einsamkeiten –den dilettantisch wabernden ausbeulungen uns kategorisch eigenermickrigkeit – bewundernd dein ueberdimensionales vielleicht bloszpseudo-dasein konstatieren, als gegenpol zu der – ach wir oedenbloeden ereigniskonsumenten, denen wir kaum tatsaechlichemitspracherechte zugestehen koennen – uns zugewiesenennichtigen randexistenz: denn egal, wie & wo wir es auch drehen &wenden – liebe erde, die du uns notduerftig nur ertraegt –, du bist,was wir nie sind & ebenso wenig je sein...
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Beiträge Kommentar

Christian Knieps: Die megamoderne Gesellschaft

Die deutsche Sprache ist eine der kombinationsreichsten der Welt und lässt Wörter erschaffen, die mühelos selbst bei Schriftgrad 4 noch ein Trennzeichen benötigen. Doch aktuell muss diese Sprache einen Trend, einen sogenannten Megatrend managen, der bei beschleunigter Weltgeschwindigkeit kaum noch mit den Regeln der Sprache abzubilden ist. Wo früher der Komparativ das probate Mittel des Vergleichs und der Superlativ bei den meisten normalen Menschen verpönt war, so fühlt es sich in der heutigen Welt des Megapopulismus’ an, als würden nur noch Schnarchnasen und Ewiggestrige den Superlativ nutzen. Der neue Standard scheint der Megalativ, obwohl es nach dem Superlativ sprachtechnisch keine...
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: Mega Hoffnung

Am großen Schwarzen Flügelein kranker JungeHörner im Gesichtblass von Lebertranund Ratschlägener hörtTrommeln schlagenein schwebendes Konzertim ächzenden Dunkelein phonographisches Gespielauf der Fieberstirntreibende Wolkenein Schwall von Hilferufenein Verband am blutigen Augelinksdie Zunge balsamiertso still seit Beginn der Zeitrechtsohne Blickein konkaves Brillenglasein sonderbares Instrumentes schallt Schritteein Mannodereine Frauweiden sich ausentsetzlicher Applaus brandetdie Trommeln sabbernder Junge spielt blindden Schwarzen Flügelmitten im Stückentzündet die Hautsie juckt und nässtdas Elfenbein zerblutetaber der Junge spielt blindeine epileptische Melodieschöndas muss man ihm lassensehr schönund hofftauf einen Traum
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: der Fährmann

Das Ufer ist in ein fahles, silbriges Mondlicht getaucht.Du bist bereit, bereit für die letzte Fahrt.Es ist still, so still, so ruhig, so endgültig. Vor Dir der Fluss, wie gemalt,flüssige Farbe, zäh, tief, unüberwindlich, aber Du hast keine Angst.Als Du Deinen Fuß hineinsetzen willst, siehst Du Ihn auf der anderen Flussseite.Er sieht Dich an, ohne Augen, ohne Gefühl. Er ist nur ein Umriss.Schwärzer als alle Schatten, alles Licht weicht vor Ihm zurück.Er ist groß, größer als alles, was Du vor Ihm sahst.Er ist klein, kleiner als alles, was Menschen sich vorstellen können.Er lebt und Er ist tot,und Er spricht mit...
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Beiträge Lyrik

Simon Borowiak: Geschlossene I

Auf den Senkelauf den ZeigerMensch mir knallt mein Geigerzählerjetzt gleich sofort durch MörderlauneScheiß die Wand anNerven liegen blankAlle diese kranken Krankenmachen mich noch krankWarum tun die Lahmen kriechenwarum tun die Siechen riechenwoher der Gestank nach SchwächePisseBlässeBettgenässeKeine WorteGutturaleBlökenSchreienSabberLaberjeden Tag den ganzen Tagund abends mit Beleuchtung
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Beiträge Lyrik

Simon Borowiak: Wolke Sieben – auch nicht schön

Meiner Lala zu ihrer zehnten Verlobung Hast Du gedacht,Dein großes schönes Herzdarf schmerzlosdurch komplette Sommer schweben?Das hat Dein Schöpfer anders konstruiert:Bei Dir sollꞌs krachen, barmen, zwicken –was glaubst denn Du, wie Götter ticken?Dass alles stehnbleibt, wenn es schön ist?Das hat man selten.Vielmehr: Nie. Du fällst aber auch ständig rein!Es ist doch wirklich kaum zu fassen,wieviel Deppen in die Schöpfung passen!Da dreht das Hohelied am Rad!Was hauen die da alles raus: Bin Gitarrist und Dichter gar!Bin Stehgeiger!Bin Banjozupfer!Bin Songwriter und auch Skulpteur!Bin hochsensibler Farbentupfer!Bin Clown, Poet und auch Jongleur!Vom Himmel hol ich Dir die Sterne!Aus Baccara nimm diese Rosen! Honey, Schatz,...
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: PEACEMAKER

P E A C E M A K E R nannten sie ihn in der Schule den freundlichen Friedensstifter der mit bleihaltigen Worten um sich schießt eine für jeden pflegte dieser zu sagen und zielte mit Zeigefinger und Daumen auf alles was sich bewegte direkt in die Mitte das war zumindest sein Ziel ein Blattschuss punktgenau in das Herz der nächsten Generation die immer noch verwirrt vor dem Display hockt und jeden blutigen Kampf verliert Anmerkung: Das Gedicht wurde von dem gleichnamigen Bild PEACEMAKER von K.R.H. Sonderborg inspiriert.
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Beiträge Lyrik

Matt S. Bakausky: Tracking im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Mobiltelefon.Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,meine eigenen und die von meinem Mobiltelefon.Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,das an manchen Stellen meines Lebenswegeshunderte Spuren zu sehen waren.Besorgt fragte ich mein Mobiltelefon:"Was sind das für hunderte von Spuren? Ich dachte ich wäre alleine mit dir" Da antwortete es:"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde immer bei dir sein. Dort, wo du hunderte Spuren gesehen...
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Beiträge Glosse Prosa

Matt S. Bakausky: Bakauskys zehn Tipps zum erfolgreichen Daten

Viele meiner Freunde fragen mich, warum ich so erfolgreich beim Daten bin.  Ich bin der Date-Doktor in meinem Freundeskreis. Damit ich nicht jedes Mal alles erklären muss, habe ich heute zehn Regeln zusammengestellt, die mir geholfen haben. 1. Komme zehn bis 14 Minuten zu spät zum vereinbarten Termin. Das zeigt, dass du es nicht nötig hast und entspannt bist. 2. Bringe einen Block mit und mache dir Notizen. Das bekundet authentisches Interesse. 3. Auf keinen Fall in die Augen schauen, das wirkt aggressiv. Wenn möglich, auf den Boden schauen. Besser noch auf die Schuhe deines Gegenübers. 4. Rede am besten...
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: ohne Drachenfell

es war einmaldraußen im Erwachenzogen Glasfasern gen Südenich rutschte auf dem Vorjahreslaub hinterherverschluckte den Frostmit klopfendem Herzenein unbedeutender Corvusohne Drachenfellschnell jagte ich im ersten Lichtdeine Silbenals ich jedoch die Daten berührtehinterließen sie Bitesauf meiner Hautmein Körperschatten erbleichtezu Pfützen aus Sehnsuchtdeine Silben rastenwie Kometen ins Alluneinholbarfür einen unbedeutenden Ritterohne Drachenfell
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: Homunkulus

die willkürliche Herstellungvon Menschen und Blumenauf chemischem Wegeist eine Möglichkeit im Systemin bizarrer Abstraktionwerden die Gebärden der Gesetzlichkeit aufgelöstwerden Muttersöhnchen erzeugtein realistisches Detailaus kläglichen Menschenschemendie digitale Körnungist merkwürdigdie Schwächlichkeitein Programmfehlerdie Liniengräben wie Ackerstreifenein Magnetder Lebensfunkedas Bewusstsein eine Matrixdie willkürliche Herstellungvon Menschen und Blumenauf chemischem Wegeist möglicherweisemerkwürdig
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Beiträge Lyrik

Jasper Nicolaisen: Wünsche meine Geschlechtsteile betreffend

Ich wünschte, meine Geschlechtsteile wären schöner.Nicht so faltig, nicht so schrumplig,nicht so picklig, nicht so klumpig .In Geruch und Aussehen weniger wie ein Döner. Ich wünschte, meine Geschlechtsteile wären hübscher.Nicht so mickrig, nicht so ranzig,Nicht so: Dödel, Eier, Haare zwanzig.Ich wünschte,meine Geschlechtsteile verdienten Designer-Schlüpfer. Ich bin der Natur deswegen gram.Was geizt sie mit Marmor, mit Seide?Ich empfinde nicht gerade Todesscham  Auch keine Sehnsucht nach einer Scheide.Nur sanfte Trauer. Ich hätte auch gerne mehr Geld.Pleite und blödes Gepimmel. Die gottlose Unvollkommenheit der Welt.
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Beiträge Prosa

Christian Knieps: Der heimlich Herrschende der Welt

Daten gibt es wohl schon immer, seitdem es strukturiert denkende Menschen gibt. Aufgezeichnet sind diese Daten, spätestens seit dem Imperium der Fugger, wichtige Waffen auf dem Schlachtfeld der Mächte - und sie haben längst die allumfassende Macht übernommen. Selbst die modernsten Waffen - ob konventionell oder angeblich intelligent - werden von Daten gesteuert. Der Shift vom Machtzentrum aus der physischen in die virtuelle Welt ist bereits abgeschlossen; jetzt geht es der Macht im Hintergrund nur noch um die Manifestierung ihres universellen Anspruchs. Zuweilen könnte man auf den Gedanken kommen, dass der Mensch doch die Gefahr sehen, riechen oder schmecken sollte...
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Beiträge Erzählung Prosa

Andii Weber: Daten

Meine Armbanduhr zeigt 17:08 Uhr an, der Bus ist bereits zwei Minuten zu spät. Der Bahnhofsvorplatz wirkt übersichtlich: Eine Bushalteschleife, ein etwas in die Jahre gekommener Gasthof und irgendwo den Hügel hinunter die große Sehenswürdigkeit: Eine Pyramide aus Trinkgläsern, aufgestellt von der örtlichen Glasfabrik, um sich einen Platz im Guinnessbuch zu sichern. Über die Jahre sind mehr als ein paar dieser Gläser durch bloße Langeweile zersprungen, jetzt hat diese Dorf-Monstranz Löcher und Mäkel und sieht eher traurig als repräsentativ aus. Ich schaue noch einmal auf den Busfahrplan; Abfahrt 6 nach, stimmt schon. Und sicherlich ist in den letzten 10 Minuten...
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