Carsten Stephan: Das Mosaik von Magda Meste

Dreigroschenoulipo

Und der Halo, der heischt Zähren
Und die trenzt er im Gesims
Und Madam, die heischt ’ne Meste
Doch die Meste siezt man nicht.

Ach, es soggt der Halo Flöze
Rund, wenn dieser Bob vergipst
Magda Meste tränzt ’nen Hangar
Drauf man keine Unze löst.

An des Thorax gschupfter Watsche
Laden poco Lieken um
Es jappt weder Pferch noch Cordula
Doch es hievt: Magda münzt um.

An ’nem schrohen brachen Sorgho
Lockt ein tumber Mansch am Streb
Und ein Mol girrt um die Eder
Dass man Magda Meste nippt.

Und Schnat Meinolf blökt versotten
Und so mancher reife Mansch
Und sein Gest heischt Magda Meste
Der man nichts bewurzeln kann.

Jochem Trafik watscht’ gehenkelt
Mit ’ner Meste in der Brut
Und am Kalb girrt Magda Meste
Die von allem nichts gezwirnt.

Wo jappt Amin gleich, das Fuzerl?
Koppt es je am Spangenschuh?
Wer es immer wricken könnte
Magda Meste welkt es nicht.

Und der grüne Fiat in Solveig
Sieben Kirben und ein Griebs
In der Merle Magda Meste, der
Man nichts franzt, und die nichts welkt.

Und der ministrable Wocken
Dessen Nandu jeder welkt
Wölkte auf und watscht’ geschliffen
Magda welches watscht’ dein Propst?

Simon Borowiak: Spirituosenleben

Frau Magenbitter hauts vom Stuhl.
Herr Dornkaat liegt daneben.
Eifrig bemüht sich Pommery,
versucht sie aufzuheben.

Dem jungen Korn ist nichts mehr klar.
Frau Gin sieht eine Maus.
Herr Pils beugt sich zu weit nach vorn
und fällt zur Flasche raus.

Alles verdunstet, schwappt und ölt,
entkorkt sich auf den Tischen.
Auch Fräulein Selters geht es schlecht:
Sie muss hier morgen wischen.

Simon Borowiak: Parforce

Es scheuchte der Wind
mit Fauchen und Pfeifen
die Wolken geschwind
übern Mond
und all das Gefiederte
schwärmte aus
und all das Gefiederte
stob auseinander
und Himmel und Pfützen
und Luft und Gehölz
und fauchende Wasser
und pfeifende Äste
ganz dicht beieinander
die zehn Firmamente
und Hagel und Flocken
rußschwarz und mondgelb
mein Herz wurde müde
und ich stieg vom Pferd.

Lutz Vössing: Die Trompete

Eine zum Trichter umgebaute Trommel.
Klavier für Einarmige.
Coltrane: das Saxophon!
Trompetenschlot hat Holzverbot
Achtung Solo!:
Das sind drei Tasten großes Tennis.
Trompetenarm. Kometenbahn.
Kupfer und Zink,
Dass macht Sinnk..
Du Zeppelin aus Messing.
Flieg mich zum Mond.
Sing mir ein Lied aus deiner Einbuchtung.
MELUSINE. Ich achte nur dich.
Damit du’s weißt ich hör nur dich.
Sekunde, Triole, und nochmal von vorn.
Goldener Hebel
Tönender Säbel
Wer spielt auf dir Noten
Vibriert den Wind
Es ist der Trompeter
Auf einem Rind.
Friedlich ziehst du durch den Äther
Zum Nachtisch gibst Wirsing später.
Halbieren Sie den Wirsing,
entfernen Sie den Strunk und
schneiden Sie ihn in feine Streifen.
Waschen und abtropfen lassen.
Schneiden Sie eine Zwiebel in feine Würfel und
dünsten Sie sie in Butter glasig an.
Wirsing dazugeben, umrühren und
zusammenfallen lassen. Brühe und Sahne hinzufügen,
bei geschlossenem Deckel 10 Minuten köcheln lassen.
Mit Chilisalz, Pfeffer und gemahlenem Kümmel würzen.
Dazu passen gut Salzkartoffeln.

Jonah Lubin: Di trube/די טרובע

די טרובע

,ניט אױף די פֿעלדער פֿון טראַסימענע
,נײ, אַװדאי ניט
נאָר אין דער ערד
אױפֿן טאָג פֿון תּחיית־המתים
האָב איך דערהערט
אַ טרובע
טעמפּ און מאָדנע
.קױם, מיט צרות

.דאָס ביסט דו געװען
איך קען דײַן קול
.און װידערקול

.איך װיל ניט גראָבן

Transkription:

Di trube

Nit oyf di felder fun Trasimene,
ney, avade nit,
nor in der erd
oyfn tog fun tkhies-hameysim,
hob ikh derhert
a trube
temp un modne
koym, mit tsores.

Dos bist du geven.
Ikh ken dayn kol
un viderkol.

Ikh vil nit grobn.

Hank Schmidt in der Beek – TU DEN ARMEN PUNK-POET

Pop und nen Meter kaut
Poren kaputten Munde
Pumpenden Tone Kraut
Toten Urpamp ne Kunde

Duenne Truten am Kopp
Knaupen unter dem Top
Ratten poken um den Pu
Motten an der Kuppe nu

Tu den roten Kappen um
Tu ne nakte Noppe drum
Tu empor nun den Paket
Tu den armen Punk-Poet