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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

zu den Themen

»Wenn ich den treffe, das hatte ich mir mal geschworen, kriegt der eine fette Schelle« (Til Schweiger)
"es herrschte immer schon Uneinigkeit, über eben diese Letter [Z], nach mittlerweile zwanzig Jahren Radio Z ist es aber endgültig
"Ich bin ein Scheinriese." (Michael Ende)

Neue Textbeiträge

Beiträge Hörspiele

Untot in Gostenhof: (1) "Besuch am Balkon"

Durch die geöffnete Tür zum Balkon erschallte die Klingel an der Wohnungstür. Tante Mathilda stand auf und strich sich die Schürze glatt. „Nanu?“, sagte sie, „Besuch, so spät am Nachmittag? Erwartest Du noch einen Deiner Saufbrüder, Serban?“ Serban, der sich entspannt in seinem schwarzen Korbstuhl zurück gelehnt und die Beine ausgestreckt hatte, schüttelte den Kopf mit dem imposanten, weißen Haarschopf. „Nicht dass ich wüsste“, sagte er und lächelte ein spitzbübisches Lächeln. „Ach!“, rief Mathilda aus, „ich weiß, wer es ist! Es ist bestimmt der junge Mann aus dem dritten Stock, der sein Paket abholen will.“ Sie verschwand in der Küche,...
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Beiträge Prosa

Raphael Stratz: Wie wir uns einander passend machen

Ein einzelner Staubfussel kann viel verursachen. Gerät er in einen Rauchmelder, so schlägt dieser unter Umständen falschen Alarm, woraufhin große Fertigungshallen geräumt werden müssen, die Produktion für etwa zwanzig Minuten zum erliegen kommt und wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe entstehen. Außerdem können die produzierten Waren deshalb nicht rechtzeitig geliefert werden, was einen Handelskrieg mit Paraguay auslöst und letztlich zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Kanada und Dänemark führt. Ein einzelner Staubfussel könnte auch, sollte er nicht ordnungsgemäß entfernt worden sein, in einem Operationssaal landen. Dort gelangt er an das Besteck der zuständigen Ärztin und verbleibt schließlich im Körper des zu operierenden. Da der...
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Beiträge Prosa

Felix Benjamin: Reise ins Licht

Du bist noch ein Kind und liegst in deinem Bett. Deine Mama kommt zur Tür rein und sagt zu dir, dass du jetzt endlich das Licht ausmachen sollst. Du fragst, ob sie dann das Licht im Flur anlassen kann, weil du sonst Angst hast. Sie sagt zu dir, dass das nur Stromverschwendung wäre, wünscht dir eine gute Nacht und macht die Tür hinter sich zu. Du rufst sie nochmal zurück. Du fragst, was sein wird, wenn du mal gestorben bist. Was da dann sein wird, wenn du nicht mehr lebst. Deine Mama sagt zu dir, dass da einfach nichts sein...
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Beiträge Prosa

Theobald O.J. Fuchs: Das Bett

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Beiträge Kommentar Prosa

Ruben Trawally: BETT

Der Begriff leitet sich vom weisen Satz von The Who „You better you bett“ ab, was soviel bedeutet wie „Besser schlafen“ respektiv „In der Ruhe liegt die Kraft“. Das Betten versucht man auch in Las Vegas, oder in der Deutschen „Buß und Bett AG“, wobei kein Mensch weiß wo die Aktionäre schlafen. Gerade in Randbett-zirken Europas (auch Grenzbett-zirk genannt) liegen die wahren Könner der horizontalen Revolution. Sachsens Politiker gönnen sich auch einmal im Jahr ein Heavy Betting Festival, mitunter ohne Fremde, Freunde, oder gar Liebste. Dass Bettler den ganzen Tag schlafend nichts machen stimmt zwar, jedoch sind sie gefälligst nicht...
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Beiträge Kommentar Prosa

KARO: Betten

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Beiträge Sachtext

Andreas Lugauer: Der Kokon des Philosophen

Weniges ist so gehaltlos und doch so unterhaltsam wie Klatsch und Tratsch. Dies gilt freilich auch für die Damen und Herren Philosophinnen und Philosophen. Gassenhauer im Philosophen-Gossip ist seit je das privathäusliche Verhalten des berühmtesten deutschen Idealisten, Immanuel Kant aus Königsberg. Was für eine wunderliche, neurotische Type er gewesen sein muss: Sein Tagesablauf war streng geplant, vom pünktlichen Aufstehen um 5 Uhr morgens über die nach dem Frühstück abgeleistete Arbeit in der Studierstube, die Vorlesungstätigkeit an der Universität und das Mittagsmahl im Kreis von Freunden – alles ging so pünktlich vonstatten, dass Zeitgenossen raunten, nach Kants Gewohnheiten könne man die...
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Beiträge Lyrik

Bird Berlin: Wir brauchen mehr Bären an den Klingeln

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Beiträge Prosa

Elmar Tannert: Fränkische Gastlichkeit

Das Bett ist bekanntlich ein Ort verschiedenster Lustbarkeiten. Eine davon ist das Frühstück. Ja, im Bett wollten wir frühstücken, die Geliebte und ich, im Bett unseres mittelfränkischen Kleinstadthotelzimmers, wohinein die Morgensonne Wärme und strahlend Licht sandte. „Geh in den Frühstücksraum!“ gurrte die Geliebte mir ins Ohr, „und jag uns ein Frühstück, mein Held!“ - „Ja, mit Gottes Hilfe!“ sagte ich, frisierte mich mit einer Handvoll Leitungswasser, streifte Hemd und Hose über und machte mich tapfer auf den langen Weg zum Frühstücksraum, am anderen Ende des Korridors gelegen. Dort, in bedrohlichem Halbdunkel, wachte die Wirtin strengen Blicks über ihr Sortiment aus...
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Beiträge Drama Hörspiele

Andii Weber: Yoko und John – Eine Liebe aus Kaltschaum

Irgendwann in Amsterdam. Ein sonniger Morgen erhellt eine Suite in einer Jugendherberge. YOKO und JOHN erwachen gerade in ihre Flitterwochen hinein. Auf dem Tagesplan stehen heute eine original Industriehafenrundfahrt und eine coole Käseverkostung. Der Wecker gibt einen Urschrei von sich. YOKO klappt hoch und begrüßt den Tag. Y, herzallerliebst: Hui, was für ein schöner Morgen! Da möchte ich doch mal meinen Lieben Mann aufwecken. JOOOOHN! AUFWACHÄN JETZT! WIR HABEN HEUTE VIEL VOR! John stöhnt, schält sich aus den Federn und sieht nicht ganz so frisch aus. Sein Bocklevel ist sichtlich low. J: Was ist denn los mein Hasenpfötchen? Wie spät...
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Beiträge Prosa

Carolin Wabra: Heimkommen

und ich weiß dass es dir nicht gut geht. habe es bereits gerochen als du nach hause kamst. als du in dein zimmer gingst und die tür leise hinter dir zugezogen hast.es roch ganz süßlich im gang nach deinem parfum. aber auch nach deiner traurigkeit.jetzt liegst du in deinem bett und hast die dunkelblau gestreifte bettdecke über dich gelegt. genauso wie die schwere des heutigen tages - ach des ganzen lebens - über dir liegt. in embryonalstellung hast du dich zusammengerollt. dein warmer bauch drückt sich an deine kühlen oberschenkel.ich liege im zimmer nebenan. starre an die decke und kann...
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Beiträge

Fabian Lenthe: Einer von euch oder einer von vielen

Ey, glotz mir nicht so auf den Wanzt, will ich sagen und tu es nicht. Früher wäre das nicht nötig gewesen aber wir werden ja alle älter, denke ich. Seit fünf Jahren werde ich älter und denke, ich werde einfach nur älter und denke und werde älter. Ich habe nie an Diäten geglaubt, nicht an Wunder aber gehofft hab ich immer. Wenn jeder dritte ein Gewichtsproblem hat, ist es dann ein Problem oder Trend? Abgesehen von der spürbar schlechter werdenden Kondition und aneinander reibenden Oberschenkeln, gleicht der morgendliche Blick in den Spiegel, einem Biss auf die Zunge. Würde ich anderen...
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Beiträge Prosa

Felix Benjamin: Scheitern als Chance

Jetzt ist Erik oben in seiner Wolke und es tut nichts mehr weh. Von hier oben ist der blaue Planet ganz klein und unbedeutend. Klein und unbedeutend ist auch die Spezies, der seine Eltern angehört. Säugetiere, die am Wochenende den Rasen mähen und den Rest der Zeit ihr Reihenhaus abbezahlen. Zwischendurch wirft diese Tierart auch mit Geschirr nach ihrem Nachwuchs, wenn der es wagt, mit den Fingern zu essen. Erik sieht sich diese Welt an wie eine Tierdokumentation. Er sieht seinen eigenen Körper im Keller seines Elternhauses auf dem Teppichboden liegen und an die Decke starren.Neben seinem Körper steht ein...
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Beiträge Prosa

Fabian Lenthe: Karl scheitert

Karl scheiterte. Er scheiterte im Sportverein, in der Schule, im Job, in Beziehungen. Dafür musste man gar nicht so viel tun als gedacht. Eigentlich reichte es völlig nichts zu tun, das war mehr als genug. Scheitern ist die Königsdisziplin, dass wusste Karl. Darin konnte man erfolgreich sein, ohne etwas leisten zu müssen. Die Gewissheit ist das Beste daran. Karl konnte nichts verlieren, weil er nie etwas gewann, von Wettkämpfen hielt er nichts. Etwas in eine Vitrine zu stellen, damit es verstaubt, erschien ihm unlogisch. Das Scheitern war da schon verlockender. Wenn man es richtig anstellte, konnte man sogar etwas gewinnen....
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Beiträge

Sarah de Sanctis: Refeed Day

Montag. 63,5 Kg. Sie öffnet das Küchenfenster und lässt die Morgenfrische herein. Dann streift sie durch ihr dunkles Haar. Ein paar Strähnen bleiben zwischen ihren Fingern hängen und sie lässt sie ins Spülbecken segeln. Am Tisch schlägt sie das gekochte Ei auf die Holzplatte, ein Knacken ertönt, sie schält das Ei und lässt die Schale auf die Tischplatte bröseln. Sie puhlt das Eigelb heraus und lässt den kleinen gelben Ball auf ihrer Handfläche umherrollen. Sie legt ihn auf den Teller und schneidet das Eiweiß in kleine Teile, die sie Stück für Stück mit der Kuchengabel in ihren Mund schiebt. Dann...
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Beiträge Prosa

Lisa Neher: Sick of this flat

In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass meine Wohnung mich krank macht. Ich weiß nicht wie dieses Gefühl sich ausgebreitet hat, vielleicht zusammen mit dem Schimmelfleck unter dem Fenster direkt neben meinem Bett. Vielleicht ist der Schuld daran. Er hat sich im Verborgenen verteilt wie ein Ausschlag auf meiner sonst kalkfarben weißen Wand. Gestern habe ich ihn entdeckt. Direkt neben der Heizung, die eigentlich nur Attrappe ist.Daran könnte es auch liegen - in meinem Zimmer ist es chronisch kalt. Der Vermieter ist mehr kreativ als handwerklich veranlagt, denn ihm fallen stets neue Ausreden für die nicht angeschlossene Zentralheizung ein....
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Beiträge Kommentar

Comedy il Papa: Kritik

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Beiträge Prosa

Theobald O.J. Fuchs: Das Diätdiktat

Mir war das vorher so klar nicht gewesen. Dass ich als Amtsträger so viel verdienen würde. Als berufsmäßiges Mitglied des Vorstandsunterausschusses einer nachgeordneten Behörde. Drei Sitzungen im Monat hatte ich abzuleisten, gut: ich hatte einige Papiere zu lesen, was aber letztlich niemand überprüfte, und es gab diese Koordinationstreffen mit anderen Stellvertretern im benachbarten Unterausschuss – bloß hatte ich da noch nie teilgenommen, hatte mich bisher irgendwie nicht überwinden können, hatte mir lieber ein Attest besorgt, das ging ganz einfach. Dass es so abartig viel Geld für diese Arbeit geben würde, haute mich anfangs echt von den Socken. Inzwischen wird mir nicht...
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Beiträge Prosa

Lena Kratzer: Heimat

Bereits auf halbem Wege von Lorenzkirche zum Hauptmarkt wehte der Wind ihm den Duft von gebrannten Mandeln, Gewürztees und Glühwein in die Nasenflügel. In Berlin mochte er die Menschenmassen in den Straßen nicht, aber hier ließ er sich einfach mittreiben. Er wusste, dass die Menge ihn zum Ziel schaukeln würde, wie ein Boot, das dem Schein des Leuchtturms folgte. Als er seine durchfrorenen Finger am Glühwein wärmte und die Schals und Mützen der anderen seine Haut streiften, fühlte er sogar eine Art Nestwärme, die er von früher kannte. Obwohl die Nürnberger Elisenlebkuchen inzwischen doppelt so teuer geworden waren, kramte er...
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Beiträge Prosa

Lothar Gröschel: Als mich der Abgeordnete Elmar Sören zum Biertrinken einlud

Die Straßenbahn war um diese Zeit so gut besetzt, dass ich nach einem freien Platz Ausschau halten musste. Späte Arbeitspendler aus den Kreativberufen, die sich ins Büro bequemten, wenn die Heizungsbauer im Nachbarhaus bereits ihre zweite Vesperpause einlegten; Mütter auf dem Weg zum Sport oder zum Frühstück-mit-zwei-besten-Freundinnen; Studenten, die es irgendwie aus dem Bett geschafft haben, obwohl seit einer Woche Semesterferien waren, wie ich von Elsa gehört hatte; und eine Menge Ortsfremder - ein abgestandenes Sprachengewirr der Länder des alten Westens. Ich überlegte, wie ich die Fahrtzeit verbringen sollte. Fingerte schon nach meinem Telefon, um es den anderen gleich zu...
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