Vergangen
Vorüber
Längst vorbei
Schnee
der vergeht
sagst du
Doch unter deinen Füssen
klebt der Matsch.
Das Magazin für Eigenart
Vergangen
Vorüber
Längst vorbei
Schnee
der vergeht
sagst du
Doch unter deinen Füssen
klebt der Matsch.
Eine Legende
Ein Mann im besten Alter seines Lebens, gekleidet in feinstem Brokat, golddurchwirkt und edelsteinbesetzt, viel reicher als alle Menschen, die heutzutage leben, und dennoch ist er nur der mächtigste Mann im Raum, jedoch nicht der Allermächtigste, eine Konstellation, die sich so oder so ähnlich vielleicht schon mal ergeben hat, aber niemals in dieser diametralen Ausrichtung – der eine hält einen Großteil der bekannten westlichen Welt in seiner Hand, der andere Mann hält ihn in der Hand. Es ist die Ausgeburt eines aufkommenden Weltalters, dessen Auswirkungen noch bis weit in die heutige Zeit hineinwirken und tief im Kapitalismus Wurzeln geschlagen haben; jedwede Grundausrichtung heutiger Märkte und Marktrealitäten fußt im Kern auf dieser Entwicklung, die sich nicht nur in diesem speziellen Raum, sondern in vielen Ecken Europas ausbreitete und weiterhin ausbreitet.
Im Augenblick aber hält der feine Herr im Brokatmantel eher ein Bündel Schuldscheine in der Hand, gerollt, auf feinstem Papier für die damalige Zeit geschrieben, geschnörkelte Schrift, feinste Kunst, die die Machtverhältnisse, aber vor allem die Abhängigkeiten zementiert. Es wird in diesem Raum und zu dieser Zeit nicht gesprochen – die Zeit des Redens ist längst vorbei – und als Konsequenz dieser Vorbei-Zeit handelt der reiche Mann, kramt in seiner Tasche nach etwas, das alle im Raum zum Staunen bringen wird, und als er drei Zimtstangen hervorholt, wissen die wenigsten der Anwesenden, dass diese drei Stangen der Verdienst eines einfachen Mannes für mehrere Jahre bedeuten, doch der Kenner ahnt, dass diese drei Stangen, die wohl zwischen 12 und 15 Gramm schwer sind, gut eine Golddukate an Wert besitzen – aber pah!, sagt sich der Mann, was ist schon eine Golddukate! Auch der Allerwichtigste weiß, was diese drei Stangen sind und woher der Mann im Brokat sie geliefert bekommen hat – aus den verheißungsvollen Landen im weiten Osten, die von den Venezianern kontrolliert werden –, und als er die drei Stangen an seine Nase hebt, riecht er den fremdländischen, betörenden Geruch des Zimts, dieser vom Stamm des Baums abgeschälten Rinde, die durch kunstbegabte, feingliedrige Hände mehrfach ineinandergelegt und getrocknet wird.
Mit diesen drei Stangen, deren Wert immensen Reichtum darstellt, würzt der in Brokat gekleidete Mann jedoch kein Wasser oder Kaffee oder Tee oder eine Speise, sondern – vermaledeit, er wird doch nicht! Doch, er wird! – er geht zu einer Fackel in der Nähe und hält die drei Stangen direkt hinein, sodass sie gleich Feuer fangen, der starken Trocknung sei Dank. Sie zündeln stark, die Zimtstangen, und kaum, dass sie sich eingebrannt haben und sich eine Mischung aus beißendem Feuergeruch und fremdländischen Sinneseindrücken im Raum verteilt, zieht der Brokatmann seinen Arm nach oben, während er zeitgleich die Hand mit den gerollten Papieren nach unten senkt, bis sie sich vor seinem Bauch treffen und in ein flammendes Meer übergehen. Alle blicken gebannt auf die rauchenden Schuldscheine, die Jakob Fugger eine Weile brennend anstarrt, ehe er zum Kamin an der Seite des Raums tritt und sein Vermögen, das er gerade vernichtet hat, ins offene, knisternde Feuer wirft, als wäre es ein Holzscheit, das den armen Mann auf dem Thron, seines Zeichens Kaiser Karl V., wärmen soll. Dieser Moment wird zur Legende, wie auch die Beziehung dieser beiden Männer zur Legende wird.
past, present & future, the shangri-las, singen, nein, sangen die etwa schnurstracks von dem, was ist, was kommt oder doch viel mehr vom verlorenen paradies – our paradise lost –? o, ja! & schon erbluehen dunkle phantasien wie erbsuenden, die uns all die korrupten taten unserer vorfahren auferlegten, in den genen & mittels deprimierender schutthalden, deren fragmentarische natur uns zum hoffentlich – & das zugehoerige nomen starb nicht zuletzt, sondern bereits zuvor – anders wiederaufbauen noetigte. & daher gern ein kurzer exkurs gen geschichte; waren die methoden, mit denen sich wenige menschen auf kosten vieler bereicherten nach geltendem recht nicht zutiefst widerlich? & dennoch mit wenigen marginal nachhaltigen ausnahmen nie eine komplette tabula rasa – ok, ok, die kirche wurde mal ein wenig beschnitten (& vergessen wir nicht unsere franzoesische revolution), ausbeuten lassen wir uns allerdings weiter, nicht lediglich via die nachfahren der damaligen reichen, leider naemlich ebenso durch die aktuelle oppressionselite & statt sie zu koepfen, kuessen wir ihr, dummglaubend, ihre scheisze muesse sicher goldwert etablieren, den ueberfetten, stinkenden arsch, aus absurder angst, das unmoegliche zu verwirklichen & noch tiefer zu sinken. daher vielleicht lieber in der gosse verhungern, als solche kacke zu ertragen & zu fressen!
früher: das Monochrom einer gelebten Wahrheit im Dezimalrausch der RÖHREN GLAS OBERFLÄCHE bis zum kleinsten Geräusch hinein auf Nu l l / T o n gestellt und heute: die bewegten Bilder von damals wie ein Déjà-vu aus alten Begebenheiten heraus. es war der Schnee. fällt leise, weil…
Gestern war er alt, heute ist er älter geworden und sehnt sich
nach den spitzen Zweigen im Wald, dem Anstrich der ihm eben
bei Laune umso bewusster wird. Die Stachelbeeren schmecken
grün sauer und jeder Riss auf seiner Haut liegt aufgebahrt auf
bleichen Knochen und jedes Weinglas, das er trinkt, erinnert ihn
an diese Zweige, in dem er die Kratzer in den Falten bewahrt.
Tvb7ub9 tollwütiges Tanzhaus Liebe.
6ghu als Aluhut-Aber-glaube einer Vergangenheit, was gegenwärtig weiter bestehen bleibt.
Warum?
Baustelle Kultur ist die Baustelle der Zwänge im tollwütigen Eingriffsraum von verzerrter nicht verstandener Liebe. Ich will eine Eingriffszange für mein Gehirn, damit es sich um 180° drehen kann und ich diese neue Dissonanz in der Welt besser verstehen kann. Schon bekommt der Begriff Zangengeburt ein anderes Gewicht.
AI als authority income wird uns subtil und leise, wie feige zum neuen Aberglaube bewegen und es ist nicht meine Aufgabe als Care Arbeit, dies falsche verstehen von Sprache zu befrieden und zu verhindern ansieht. Ja, Chat GPT als neuen Aluhut finde ich folglich gut.
Ein auflösen von kulturellen Zwängen ist nur dann möglich, wenn ich es über meine Art für mich allein machen kann, was aber in prägender Erziehung kaum akzeptiert wird, da ich mich nicht ganz konform bei Lösungen außerhalb der autoritären Elektronik bewege.
Der kulturelle Krieg als Trieb ist ein manipulativer Eingriff in die Vorstellungen von Liebe und
folglich eine dumme Liebe, oder täusche ich mich und Missstände sollen ja bewusst Missstände bleiben, um damit profitable Geschäftsmodelle, über neue kulturelle Zwänge, als Trend im Zeitgeist über falsch verstandene Sprache zu erziehen.
Wir alle rügen sprachlich alle kriegerische Aktionen und verdienen an politischer sprachlicher Rüstung ungemein dazu und diese kriegerischen Missstände sollen doch deswegen, bitteschön Kriege bleiben.
Ist wie: Das unberechenbare an Trump, ist an den Börsen berechenbarer für neue Gewinne. Also eine schizophrene Welt, die man sich hier erstellt. Man muss nur für sich lernen, damit umzugehen. Somit ist dies alles eine Baustelle von verzerrten Wahrnehmungen, die wir für ein orientieren lieben.
Ja. Die Entfremdung des Menschen von sich selbst nimmt dadurch verstörende Züge an.
Uns Delphine macht es furchtbar traurig, das mitanzusehen.
Ich denke, wir werden euch bald Adieu sagen müssen.
Zukunft
wann?
Zukunft
wo?
Zukunft
wie?
Zukunft
Der Zug rollt
und rollt
Immer weiter
Doch wohin?
ich schloss die Augen, um etwas zu schlafen
am Ufer, wo das Spiegelbild verwischt
war eine Tür, ein Wald und dichter Regen
gelüftet von der Sonne, die durchschien
wie eine Flüsterstimme »Laut« in allem
brach sie mich auf, sodass ich weiterging
bis dieser Rahmen in den Jahren endet
und ich in deinem Pfirsichgarten stehe
Schneesturm Krach Sound Close-up gefühlter Leere
dekonstruiert bis in das Klangdetail
der kalten Wärme zwischen Berg & Höhe
die hinterm Tunnel wartet, wo nichts scheint
als wie ein Tagestraumausflug in Bildern
wach auf! sei mein Begleiter Schmetterling…
Leises Motorensummen. Rauschen einer Klimaanlage.
A: Viele Wege führen nach Rom.
B: Auch Rom wurde nicht an einem Tag gebaut.
A: Eulen nach Rom tragen.
B: Athen. Das war Athen.
C rührt gelangweilt in ihrem Kaffee: Was soll denn bitte Athen sein?
B: Die Hauptstadt von Griechenland.
A: Ehemalige Hauptstadt.
C: Noch so ein Haufen alter Ruinen?
A: So ungefähr. Bist du sicher, dass es Athen war? Warum sollte man Eulen nach Athen tragen?
C: Warum sollte man überhaupt irgendwohin Eulen tragen?
B: Genau darum geht es doch!
C: Aha.
A: Ich glaube ja, dass es Rom war.
B: Gut. Sollen wir es nachschauen? Okay, Google: Sprichwort – Eulen nach Athen tragen.
Google: Eulen nach Athen tragen: Die Redensart Eulen nach Athen tragen steht für eine überflüssige Tätigkeit./
C: Etwa so überflüssig wie die Diskussion gerade./
Google: Sie geht auf den antiken griechischen Dichter Aristophanes zurück, der den Ausspruch in seiner Komödie Die Vögel um 400 v. Chr. prägte./
C: Laaangweilig./
Google: Dort wird in Vers 301 eine herbeifliegende Eule mit den folgenden Worten kommentiert: «Τίς γλαῦκ’ Ἀθήναζ’ ἤγαγεν;» / „Tis glauk’ Athénaz’ égagen?“/
C: Okay, danke! Google.
Google: „Wer hat eine Eule nach Athen gebracht?“ (Anmerkung: γλαῦκ’ glauk’ ist verkürzt aus γλαῦκα glauka „Eule“ [Akkusativ] und steht im Singular.)/
C: Danke, Google.
Google: In der Übersetzung von Carl Friedrich Schnitzer und Wilhelm Siegmund Teuffel heißt es:/
B: Danke, Google. Es reicht!
A: Ich versteh nicht, warum es nur auf dich hört.
B: Vielleicht hab ich es so eingestellt!?
C: Können wir dann mal für einen Moment euer intellektuelles Battle unterbrechen und klären, warum wir da überhaupt hin fliegen?
B: Tun wir ja nicht.
C: Hä?
A: Ugh. Wir fliegen nach Rom. Nicht nach Athen. – Kannst du mal deine Besserwisserei ein bisschen weniger raushängen lassen?
B: Sorry.
…
B: Ich dachte, es wäre zur Abwechslung mal ganz nett – etwas Kultururlaub!?
C: Aha.
…
C: Hätte es nicht trotzdem wenigstens ein Städtetrip oder so sein können? Warum sollen wir uns einen Haufen Steine anschauen?
B: Na ja… es sind halt recht wichtige? Steine?
A: Was genau macht denn diese Steine wichtiger als andere?
B: Es gab zum Beispiel mal ein römisches Reich…!?
…
B: Antike und so!?
…
C: Okay, google: Römisches Reich.
Google: Römisches Reich. Das Antike römische Reich (lateinisch Imperium Romanum) war das von den Römern, der Stadt Rom bzw. dem römischen Staat beherrschte Gebiet zwischen dem 8. Jahrhundert v. Chr. und 7. Jahrhundert n. Chr.
C: Okay, google: Fun facts zum Römischen Reich.
Google: Meme: Eine Frau filmt sich, wie sie einem Mann die Frage stellt, wie oft er an das Römische Reiche denke. Die Antwort: »Drei Mal täglich.« Und: »Jeder Junge, den du jemals getroffen hast, hat sich schon mal die Frage gestellt: ›Könnte ich in der römischen Legion überleben?‹ «/
B: Okay, danke, google.
Google: »Das ist eine normale Sache.« Die Frau wirkt nicht so, als könne sie das nachvollziehen. Sie lacht.
C: Google, klappe.
A: Na, Du hast deinem google ja auch einen freundlichen Umgangston beigebracht.
C: Immerhin hört es auf mich.
A: Tz.
C: Okay, aber was soll der Quatsch von wegen „Wie oft denkst du an das römische Reich?“
B: Keine Ahnung, irgendsoein „early 21st century nonsense“.
C: Aha.
B: Jedenfalls war Rom mal riesig. In der Antike jedenfalls. Und später dann die Hauptstadt Italiens.
C: Ach, krass. Rom war mal eine Hauptstadt? Ich dachte, da gibt es nichts außer viel Sand und Stein.
A: Dir ist aber schon klar, dass die Welt nicht schon immer gleich aussah, oder?
C: Haha…
A: Klimawandel?
C: Ich dachte immer, das wäre ein Mythos gewesen?
B: Naja… weiß man nicht so genau. Also, warum sich genau im 21. Jahrhundert plötzlich so viel… verändert hat. Aber Rom war wohl mal eine ganz normale Stadt.
C: Und dann? Haben sie einfach beschlossen, die Hauptstadt umzuziehen?
A: Wahrscheinlich ist ihnen nicht viel anderes übriggeblieben?
B: Zu hohe Temperaturen, zu wenig Wasser.
C: Und da wollen wir hin? Freiwillig?
B: Ach, komm. Wir machen ein, zwei Tagestouren. Wenn es dir zu heiß ist, kannst du ja im Auto bleiben.
A: Und den Rest der Zeit liegen wir eh nur am Pool. Wie immer. Von wegen „Bildungsurlaub“.
C: Ich hoffe, der Pool ist indoors?
B: Ja, natürlich. Wie soll das denn sonst gehen, bei den Temperaturen?
Klirren einer Kaffeetasse auf der Untertasse. Kurzes Klingeln (Ding-Dong).
Pilot: Okay, ladies. Ihr müsst euch kurz anschnallen. Wir erwarten Turbulenzen.
C: Ugh. Wofür haben meine Eltern eigentlich einen neuen Privatjet, wenn der immer noch nicht sicher ist gegen Turbulenzen!?
B: Ich glaube nicht, dass das so funktioniert!?
Lauteres Klirren.
A: Ich hasse fliegen.
die Rahmenhandlung deiner
Sichtverschiebung ist ein
Drama in drei Akten
als man den Gang
hinunterging herrschte
Totenstille in den Alkoven
flatterten die Bettlaken
wie totgeglaubte
Schmetterlingsflügel in denen
sich der Schlafende selbst
in einem Kokon der Leiden
wälzte
die Stadt ist ausgekocht
und schiebt sich blaukehlig
in den Mittelpunkt eines
Rasters der die optische Valenz
in den Bandlücken bis
zum äußersten treibt
in jedem Stockwerk
herrscht bereits absoluter
Nullpunkt…