Die Familie
zerstritten
Seit Jahren
kein Kontakt mehr
Nicht
ein Gespräch
Nach dem Tod
der Eltern
Hass und Gier
haben sie entfremdet
Geld war dicker
als Blut
Vom Familienband
blieb kein Faden.
Das Magazin für Eigenart
Die Familie
zerstritten
Seit Jahren
kein Kontakt mehr
Nicht
ein Gespräch
Nach dem Tod
der Eltern
Hass und Gier
haben sie entfremdet
Geld war dicker
als Blut
Vom Familienband
blieb kein Faden.
Die Idylle
trügt
Was verbirgt sich
hinter der Fassade?
Wie viel Streit
und Leid?
Familie
Das war
einmal.
Familie
will sein
Aber ist
nicht immer
Doch manchmal besser
als gar nichts.
wer weiß wohin die Reise geht, ich nicht
von minutiös wächst mir der Horizont
ins Nachlicht und erinnert sich
an das alte Fotogen und Spuren, die gekonnt
die Sichtverschiebung stark ins Blau verschieben:
im Sommer haben wir gesonnt
im Winter bleibst du ziellos liegen
und zählst das Raufaser in deiner Hand
die Linien, die nicht mehr verzweigen,
geformt zu einem Strom und einem Band…
ein Kommen,
und
gehen
wir
miteinander
ein kleines
Stück
zusammen
bis uns
unser Traum
wieder nach Hause ruft…
auf Grund
von…
Liebe
Krakelee
ich auf dem
Zettel
meine Worte so dahin
Der Staub der Kanäle, das Wechselprogramm,
die Zeitschrift ein Muster für Taten und Drang:
du zappst durch die Stunden (erst vor, dann zurück)
inmitten des Raumes; was hast du doch Glück.
Ein Kind in den Armen, der saugende Mund
in einem Fahrzeug, ich suche dich und
nach einem Zentrum, einer Mitte, die Stadt:
ich fahre und fahre, dass Kind trinkt sich satt.
Alles unter einen Hut
kriegt die Krakin. Die hat’s gut.
Mit einem Arm spielt sie Klavier,
mit dreien kippt sie Bier um Bier
und mit den allerletzten vieren
kann sie fröhlich masturbieren.
Zum Kater sprach die Katze:
„Du putzt das Haus, ich ratze.“
Das tat er.
(Es war ein moderater
Kater).
Im Grase ruft die Schlangendame:
„Seht her, ich habe keine Arme!
Ein Glück. So kann ich gar nicht putzen,
keine Rosensträucher stutzen,
nie Socken ineinander knäulen
und dem Gatten keinen keulen.
Ich kann nur liegen, kriechen, krauchen
… und ab und an mal eine rauchen.“
Zum Hengst sagt die Stute:
„Hör mal, ich blute.“
„Wo denn?“ – „Im Schritt.“
„Igittigitt!“
„Es tropft da raus.“
„Genug! Schluss, Aus!“
„Kurz gesagt, ich menstruiere.“
„Das geht mir ganz schön an die Niere!“
„Es fließt und flutet, strömt und rinnt …“
„Ich bin hier gleich vor Ekel blind!
Könn’ wir nicht von was anderm reden?“
„Na gut. Es regnet heut in Schweden.“
„Puh, danke.“
Die Kuh, die lacht, der Bulle flennt:
So hat man sich im Stall getrennt.
Damit er wieder lächelt bald
zahlt sie ihm etwas Unterhalt.
Heute starb ihr zwölfter Mann – gezogen ihm des Lebens Stecker!
Die Schwarze Witwe flennt zu Gott: „Warum sind die Kerls so lecker?“
Herr Seepferdchen gebar ein Kind
und macht darum ein bisschen Wind.
„Hey Leute, ich hab krass gebärt!“,
bis es das halbe Meer erfährt,
„so hart gebärt! Gedrückt! Gepresst!
Mich vollgekackt und eingenässt,
und dann, nach dreißig Höllenstunden
kühn und gnadenlos entbunden!
Per Kaiserschnitt. Seht her, ich habe
‘ne geile Harry-Potter-Narbe!
Drum muss ich jetzt beim besten Willen
die nächsten 20 Jahre chillen.“
Unter dichten Nebeldecken
in geheimnisvollen Schluchten
hört man geile Tellerschnecken
mit viel Geschrei sich selbst befruchten.
aus: Ella Carina Werners Der Hahn erläutert unentwegt der Henne, wie man Eier legt (Kunstmann, 2025)
vater mutter kind kegel haus hund
vater mutter kind kegel haus hund
vater mutter kind kegel haus hund
kater futter rind schlegel haut huhn
pater luther sind flegel chaos kund
vater mutter kind kegel haus hund
water kutter wind pegel raus rund
dater butter find wegel laus mund
vater mutter kind kegel haus hund
mater vutter grind egel graus schund
zater zutter zind zegel zaus zund
vater mutter kind kegel haus hund
lager gucker bim efe paut lund
a e u e i e e au u
vater mutter kind kegel haus hund
wawe wuwwe wIw wewew wau wu
error error error error error error
vater mutter kind kegel haus hund
vater mutter kind kegel haus hund
(aus der Serie Rüstkammer-Phantasien, Blankosonett)
du schweigst im Schatten, Dasein, Vielgesagtes
ALT vor den der, im Kreis der Wirklichkeit
glänzt Altes neu und neues Umkehrbar
durchleuchtet und durchdrungen, Feinabrieb
der lieben Leiden Wiederholungsmuster
und Rüstzeug, um uns wärmer anzuziehen
erst gestern war es Frühling, heute Winter
geknickte Blumen und geknicktes Gras
schon glänzt das Altmetall in trauter Runde
Gouache-Grau und Bleistift auf Papier
den Winkel alter Taten neu zu leben
Traumfolge I: Rüstkammer-Phantasien
die von der Minne bis zur Muse reichen
sang schon die Nachtigall tandaradei…