Carsten Stephan: Mit Gryphius im Irrgarten

Wir sindt mitt Freud vnd lust / in disen garten treten /
   Doch finden nicht mehr auß; / die Wonn weicht grimmer Pein /
   Der leichte Fuß wirdt lam / die rote Wang wie Stein /
Der magen gnurrt vnd kracht gleich rasenden Trompeten.
Deß mundes lachen fleucht / baldt jammerlich Gebeten /
   Der Augen Funck verlöscht / der Thränen Fluth bricht eyn. /
   Wirdt nu der Freyheit spiell / eyn Lauff im kärcker seyn?
O hilff uns / großer Gott / laß Sathans Vnkraut jäten!
   Das haar steht himmelan / der Leib schwärt ohne Brodt /
   Die Zung wirdt schwartz vom brandt / die Gäng sind stanck vnd Koth /
Der Kopf ist Ach vnd Weh / plitz / Schwefel / tober Schrecken.
   Hier sindt wir in der grufft / ja gleich wie einverleibt
   Deß grünen Drachs Gedärm! / Waß ists / waß von uns bleibt?
Wir sindt der Würme Speiß / Der dung der Höllen Hecken!

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