Marlene Steidele: Gött*innen

Wünscht es gäbe Gött*innen
Doch einen Gott wie euren brauch ich nicht
Will ich nicht
Der queere Menschen ablehnt
Der Femizide zulässt
Der schweigt
Trotz Hass und Leid
Rassismus, Kapitalismus
Sexismus und Ableismus
Krieg und soziale Ungleichheit
Gott schweigt
Wünscht es gäbe Gött*innen
Einfühlsam und Gerecht
Voll liebe und Gütigkeit
Die durchs Weltall schweben
Und uns beschützen
Doch einen Gott wie euren brauch ich nicht
Will ich nicht
Der Hexen verbrennen lässt
Menschen erzrinken lässt
Gott schweigt
Stille
Bis in alle Ewigkeit
Ich habe meine Gött*innen bei mir Meine Freund*innen
Und wir kämpfen zusammen
Und wir schweigen nicht

Marlene Steidele

Geboren im Jahr 1989 in Passau, aufgewachsen im Kurort Bad Füssing, lebt seit 2015 in Nürnberg. Ihre Arbeit als Sozialpädagogin musste sie aufgrund von Krankheit aufgeben. Halt findet sie in Kollektivtätigkeiten wie arsch&frida und der kulturoase. Für ihre Band Schorle schreibt sie seit einiger Zeit Texte und hat dadurch die Liebe zum Schreiben wiederentdeckt.