Miriam Gil: Im Nebel (I)

Einst schrieb er mir, er würde im Nebel tappen.
Um 23:00.
Ich hatte mir keine Sorgen um ihn gemacht.
Ich war mir sicher, er sorgte schon irgendwie für sich und würde bereits „studieren“.
Klar, kam mir früh vor aber ich glaubte ihm.

So wie er auftauchte verschwand er wieder.
Und ich fand mich nun im Nebel.
In einem diesigen Gemisch, in dem ich meine Hand nicht vor Augen sehen konnte.

Einst schrieb er mir, er sei „blind“.

Ich aber hatte seinen Blick stets als ruhig und geordnet empfunden.

Ich habe die Sache gedreht, gewendet, gedanklich in jede mir auch nur erdenkbar Mögliche Richtung durchgedacht.
Einmal, da gab ich das Zeugnis seines jugendlichen Willens aus der Hand.

Und daraufhin wurde es ganz, ganz schwarz um mich herum.
Und ich fand mich nun ohne Augenlicht.

Das (klare und deutliche) Sehen ist heutzutage mein schwächster Sinn.

Sammeln wir also Synonyme für eine Richtung, einen Weg, Ausweg oder auch lediglich eine Orientierung.

Es ist das „sich anlehnen [an]“
Und das macht man Nebeneinander.
Nicht Über – oder Untereinander.

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