Harald Kappel: Murmeln

Beim Betreten des Saales
trinken wir Sand
aus riesigen Urnen
bis sich die Zeit bewegt
schreitend
ziehen schwindelnde Gemälde vorbei
wir überqueren eine dunkle Schwelle
auf der andren Seite
Fische und Schalentiere
schwarz wie Blei
im öden Raum
auf dem Plakat
hinter dem Vorhang
suchen sie verlassene Muscheln
die Anderen nicken fremd
ich weiß nichts davon
atme graue Luft
kein Erklären
bin allein
in dieser taubstummen Welt
regiert das Schweigen
rauschen Murmeln vorbei
klickern die Leere ein
mit Augenschuss
am Wetzelloch
sammeln sich die stillen Stimmen
der einsamen Nacht
und machen mir Angst
auf dem Plakat
im öden Raum
suchen sie
mich

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